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Neues Jahr, neue Vorsätze – oder das gleiche Scheitern wie immer?

12019 (CC0), Pixabay

Ah, der Januar! Die Zeit des Jahres, in der Fitnessstudios aus allen Nähten platzen, weil wir uns einreden, dass dieses Jahr wirklich alles anders wird. Mehr Sport, weniger Zucker, endlich das Rauchen aufgeben. Doch während der Kalender weiterblättert, leeren sich die Laufbänder und die guten Vorsätze wandern dorthin, wo sie hingehören: auf den Friedhof gescheiterter Ambitionen.

Warum scheitern wir so gern?

Es liegt offenbar an uns. Laut Psychologen wie Andreas Eder und Isabel Thielmann hängt der Erfolg von Neujahrsvorsätzen von Dingen wie „Gewissenhaftigkeit“ und „Selbstwirksamkeitserwartung“ ab. Mit anderen Worten: Wer es letztes Jahr nicht geschafft hat, wird wahrscheinlich auch dieses Jahr nicht erfolgreicher sein – es sei denn, er hat sich plötzlich in eine Mischung aus Superheld und Zen-Meister verwandelt.

SMARTER Vorsätze? Wie wär’s mit REALISTISCH?

Die Psychologie empfiehlt, Vorsätze SMARTER zu formulieren. Das bedeutet, sie sollen spezifisch, messbar, anspruchsvoll, realistisch, termingebunden, eigenständig erreichbar und rückmeldungsgebunden sein. Klingt nach einer großartigen Idee, wenn man sein Leben in ein Projektmanagement-Tool verwandeln will. Doch ehrlich: Wäre es nicht einfacher, sich einfach keine Vorsätze zu machen, statt sie so akribisch zu planen wie den Bau eines Flughafens?

Die „Intentions-Verhaltens-Lücke“ – oder: Der Regen ist schuld

Eine weitere Hürde ist die sogenannte „Intentions-Verhaltens-Lücke“. Das passiert, wenn man fest entschlossen ist, joggen zu gehen, dann aber merkt, dass es regnet. Natürlich könnte man einfach die Laufschuhe anziehen und loslegen, aber wer sind wir, gegen die Natur anzukämpfen? Und so endet der noble Vorsatz oft auf der Couch – mit Chips in der Hand, aber immerhin einem starken Willen im Herzen.

Social Media: Der wahre Feind

Ein weiteres Hindernis ist, dass wir uns auf Social Media vergleichen. Es ist schwer, den eigenen Fortschritt zu schätzen, wenn Influencer uns zeigen, wie sie morgens um 5 Uhr meditieren, um 6 Uhr laufen gehen und um 7 Uhr bereits ein veganes Bio-Frühstück verputzen. Dabei reicht es doch völlig aus, wenn man es schafft, pünktlich zur Arbeit zu erscheinen – oder?

Fresh-Start-Effekt: Alles neu macht der Januar?

Der „Fresh-Start-Effekt“ ist ein psychologischer Trick, der uns glauben lässt, dass der Jahreswechsel eine magische Reset-Taste ist. Doch seien wir ehrlich: Neujahr ist nur ein weiteres Datum im Kalender. Warum also der Stress? Man kann jeden Tag neu beginnen – oder auch nicht. Schließlich hat Netflix keine Frist für den nächsten Serienmarathon gesetzt.

Fazit: Gute Vorsätze? Lieber gleich liegen lassen

Neujahrsvorsätze sind wie die Packungsbeilage einer Diätpille: Sie klingen vielversprechend, aber am Ende passiert wenig. Warum also nicht einfach entspannt bleiben? Statt „mehr Sport“ könnte man sich vornehmen: „Dieses Jahr kaufe ich mir die bequemsten Couchkissen aller Zeiten.“ Das ist messbar, realistisch und vor allem stressfrei. Frohes neues Jahr!

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