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Dreiecksbetrug bei Kleinanzeigen und PayPal: So funktioniert die Masche und wie Sie sich schützen können

Mohamed_hassan (CC0), Pixabay

Der Kauf und Verkauf über Plattformen wie eBay Kleinanzeigen bietet eine einfache Möglichkeit, gebrauchte Waren zu handeln. Doch wo Geld fließt, sind Betrüger nicht weit. Eine besonders hinterlistige Methode, die immer häufiger auftaucht, ist der sogenannte Dreiecksbetrug, der oft in Kombination mit PayPal durchgeführt wird. Dabei geraten gleich zwei ahnungslose Opfer ins Visier der Täter.

Wie funktioniert der Dreiecksbetrug?

Der Dreiecksbetrug folgt einem ausgeklügelten Schema, das auf Täuschung und Vertrauen basiert:

Der Betrüger stellt ein Angebot online:
Der Betrüger gibt vor, ein Produkt zu verkaufen, das er gar nicht besitzt, z. B. ein Smartphone oder Elektronikartikel. Er lockt mit einem attraktiven Preis, um möglichst schnell Interessenten zu finden.

Der Betrüger kontaktiert einen echten Verkäufer:
Parallel dazu sucht der Betrüger ein echtes Inserat für denselben oder einen ähnlichen Artikel, den er angeblich verkauft. Er kontaktiert diesen Verkäufer und gibt vor, den Artikel kaufen zu wollen.

Die Bezahlung erfolgt über Dritte:
Der Betrüger gibt dem echten Verkäufer die PayPal-Daten eines Dritten – nämlich der Person, die den Artikel bei ihm kaufen möchte. Der unwissende Käufer zahlt also an den echten Verkäufer, während der Betrüger die Ware für sich abzweigt.

Das Chaos entsteht:
Der echte Verkäufer versendet die Ware an den Betrüger, während der Käufer sein Geld verliert und keine Ware erhält. Der Verkäufer ist rechtlich im Vorteil, da er die Ware korrekt an die angegebene Adresse geliefert hat. Der Käufer jedoch bleibt auf dem Schaden sitzen.

Warum ist PayPal in solchen Fällen riskant?

PayPal bietet zwar einen Käuferschutz, aber dieser greift nur unter bestimmten Voraussetzungen:

Wenn der Käufer direkt an „Freunde und Familie“ zahlt, entfällt der Käuferschutz.
Selbst bei regulären Zahlungen kann es schwierig sein, den Betrug nachzuweisen, da der Zahlungsfluss durch die Täuschung verschleiert wird.

Wie können Sie sich schützen?

Misstrauen bei ungewöhnlichen Abläufen:
Akzeptieren Sie keine Zahlungs- oder Versandwege, die von der Norm abweichen.
Wenn ein Käufer oder Verkäufer Dritte in die Transaktion einbezieht, ist Vorsicht geboten.

PayPal nur bei seriösen Transaktionen nutzen:
Verwenden Sie immer die Option „Waren und Dienstleistungen“, auch wenn zusätzliche Gebühren anfallen.
Zahlen Sie niemals per „Freunde und Familie“, wenn Sie die Person nicht kennen.

Inserate prüfen:
Achten Sie auf die Seriosität des Angebots. Zu günstige Preise oder unklare Beschreibungen sind oft Warnsignale.

Kommunikation dokumentieren:
Speichern Sie Nachrichtenverläufe, Zahlungsbestätigungen und Versandinformationen, um bei Streitfällen Beweise zu haben.

Persönliche Übergabe bevorzugen:
Gerade bei hochpreisigen Artikeln empfiehlt es sich, den Kauf persönlich abzuwickeln und bar zu bezahlen.

Was tun, wenn Sie Opfer eines Dreiecksbetrugs wurden?

PayPal kontaktieren:
Melden Sie den Betrug unverzüglich und beantragen Sie eine Rückbuchung. Dabei hilft es, alle relevanten Informationen vorzulegen.

Anzeige erstatten:
Informieren Sie die Polizei und erstatten Sie Anzeige. Geben Sie alle Details zum Betrug an, einschließlich der Kontaktdaten des Betrügers und Zahlungsinformationen.

Verbraucherschutz einbeziehen:
Wenden Sie sich an Verbraucherschutzorganisationen, um weitere Unterstützung zu erhalten und andere vor der Masche zu warnen.

Fazit

Der Dreiecksbetrug bei Kleinanzeigen und PayPal ist eine perfide Masche, die leicht in die Falle locken kann. Wachsamkeit, klare Kommunikationswege und die Vermeidung von ungewöhnlichen Zahlungs- oder Versandmethoden sind der beste Schutz. Bleiben Sie skeptisch, und vertrauen Sie nur auf bewährte Wege, um Ihr Geld und Ihre Ware zu sichern.

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