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Handy-Verträge: Wenn Notlagen zum Geschäft werden

stevepb (CC0), Pixabay

Angela A., eine Geflüchtete aus Nigeria, hätte sich nie träumen lassen, dass ihr Weg in ein neues Leben in Deutschland so teuer werden würde – und das nicht wegen der üblichen Herausforderungen. Mit Hilfe des Vereins „Ellerbek hilft“ lernt sie in Schleswig-Holstein die deutsche Sprache. Doch ihre anfängliche Sprachbarriere haben offenbar Mitarbeiter eines Mobilfunkunternehmens schamlos ausgenutzt: Immer wieder wurden ihr neue, teure Handyverträge verkauft, die sie kaum überblicken konnte.

Jetzt steht sie vor einem Schuldenberg: 1.300 Euro fordert ein Inkasso-Unternehmen, weil Angela ihre Verträge vorzeitig kündigte. Unterstützung bekommt sie vom Verein, doch der Mobilfunkanbieter bleibt unnachgiebig. Der Fall ist kein Einzelfall, wie ein Bericht der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz zeigt. Über vier Jahre hinweg dokumentierten sie ähnliche Fälle mit Geflüchteten, die in Summe 150.000 Euro an zweifelhaften Vertragsabschlüssen ergaben.

Das Muster dahinter ist erschreckend: Menschen, die wenig Deutsch sprechen oder sich nicht mit den Vertragsbedingungen auskennen, werden gezielt über den Tisch gezogen. Oft erkennen sie erst viel später, dass sie Verträge unterschrieben haben, die sie finanziell überfordern.

Der Fall von Angela zeigt, wie dringend Schutzmechanismen für Verbraucher in solchen Situationen notwendig sind. „Markt“ greift den Fall auf – ein kleiner Hoffnungsschimmer, dass Angela und andere Betroffene nicht länger allein gegen Geschäftemacherei kämpfen müssen.

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