Es ist das Comeback, auf das niemand gewartet hat: Unerlaubte Telefonwerbung feiert ein Comeback und treibt die Menschen regelrecht in den Wahnsinn. Laut der Bundesnetzagentur schnellte die Zahl der Beschwerden im Jahr 2024 auf über 37.500 hoch – ein saftiger Anstieg von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Offenbar sind die Telefonspammer fleißiger als je zuvor, denn wer würde nicht gerne mitten beim Abendessen oder während einer wichtigen Videokonferenz von „exklusiven Angeboten“ belästigt werden?
Die Bundesnetzagentur versucht sich indes als Telefon-Superheld: Bußgelder in Höhe von insgesamt 1,4 Millionen Euro wurden verhängt, um die schlimmsten Übeltäter zu stoppen. Doch bei der schieren Flut an nervigen Anrufen wirkt das wie der Versuch, mit einem Wassereimer ein brennendes Hochhaus zu löschen.
Eine rechtliche Kleinigkeit namens „Einwilligung“
Kleiner Fun Fact für die Werbebranche: Werbeanrufe sind eigentlich nur dann erlaubt, wenn die Angerufenen vorher ausdrücklich zugestimmt haben. Überraschenderweise interessiert das offenbar niemanden. Schließlich ist es viel spannender, ahnungslosen Bürgern mysteriöse Stromtarife oder fragwürdige Gewinnspiele anzudrehen, während sie sich nichtsahnend an ihren Kaffee klammern.
Was tun gegen den Telefon-Wahnsinn?
Natürlich können Betroffene sich beschweren, doch bei 37.500 Beschwerden allein im letzten Jahr wird klar: Der Kampf gegen die Telefonterroristen gleicht einem ewigen Katz-und-Maus-Spiel. Vielleicht sollten wir einfach alle lernen, unsere Telefonnummern genauso geheim zu halten wie den PIN-Code der Kreditkarte – oder direkt komplett auf Brieftauben umsteigen.
Bis dahin bleibt uns nichts anderes übrig, als bei jedem Anruf mit unbekannter Nummer eine Runde „Mut oder Wahrheit“ zu spielen: Ist es Oma? Oder wieder mal das ominöse „Zentrum für Meinungsforschung“, das Ihnen erklären möchte, warum Sie dringend eine Pfanne aus Titan brauchen? Bleiben Sie skeptisch – und legen Sie auf.