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US Verbot von Rotfärbemittel: Ende einer umstrittenen Zutat in Lebensmitteln und Medikamenten

geralt (CC0), Pixabay

Die USA haben die Verwendung des synthetischen Farbstoffs Red No. 3 – auch bekannt als Erythrosin – in Lebensmitteln, Getränken und einigen Medikamenten verboten. Dieser Farbstoff, der für seine leuchtend rote Farbe bekannt ist, wurde in Studien mit einem erhöhten Krebsrisiko bei männlichen Laborratten in Verbindung gebracht, was die Entscheidung der US Food and Drug Administration (FDA) am Mittwoch auslöste.

Was ist Red No. 3 und wo wurde es verwendet?

Der Farbstoff wurde hauptsächlich in Süßigkeiten, Kuchen, gefrorenen Desserts, Glasuren sowie in bestimmten Medikamenten und Gummivitaminen eingesetzt. Auch in Getränken, Maraschino-Kirschen und farbigen Bonbons wie Pez war er zu finden.

Obwohl die Farbstoffkonzentration bei Menschen deutlich niedriger ist als in den Labortests, verlangt das US-Gesetz ein Verbot, wenn ein Zusammenhang mit Krebs festgestellt wird.

Lange überfällig?

Kritiker begrüßen die Entscheidung, bemängeln jedoch die Verzögerung. Red No. 3 wurde bereits vor 35 Jahren in Kosmetika verboten, durfte jedoch weiterhin in Lebensmitteln verwendet werden.
„Endlich beendet die FDA das Paradoxon, dass Red 3 in Lippenstift verboten ist, aber Kindern in Form von Süßigkeiten verabreicht werden darf“, sagte Dr. Peter Lurie, Präsident des Center for Science in the Public Interest (CSPI).

Zeitplan für das Verbot

  • Lebensmittelhersteller haben bis Januar 2027 Zeit, ihre Produkte neu zu formulieren.
  • Pharmahersteller dürfen den Farbstoff bis Januar 2028 verwenden.
  • Auch importierte Produkte müssen den neuen Vorschriften entsprechen.

Alternativen und weitere Herausforderungen

Einige Hersteller haben den Farbstoff bereits aus ihren Produkten entfernt. So ersetzte Dole 2023 Red No. 3 in seinen Obstschalen. Andere setzen auf Red Dye 40 als Alternative, der als „sicherer“ gilt. Doch auch dieser Farbstoff ist umstritten: Studien zeigen eine mögliche Verbindung zu Darmstörungen und Hyperaktivität bei Kindern.

Kalifornien hat Red No. 3 bereits im Oktober 2023 verboten, während Länder wie Australien, Neuseeland und die EU den Farbstoff ebenfalls eingeschränkt haben.

Fazit: Schutz der Verbraucher steht im Vordergrund

Das Verbot von Red No. 3 ist ein wichtiger Schritt zum Schutz der Verbraucher, insbesondere von Kindern, die häufig Produkte mit dem Farbstoff konsumieren. Es zeigt jedoch auch, wie lange es dauern kann, bis wissenschaftliche Erkenntnisse in regulatorische Maßnahmen umgesetzt werden. Verbraucher sollten weiterhin darauf achten, welche Farbstoffe in ihren Lebensmitteln und Medikamenten enthalten sind.

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