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„TikTok-Flüchtlinge“ landen im „Kleinen Roten Buch“ – Kuriose Szenen in Rednote
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„TikTok-Flüchtlinge“ landen im „Kleinen Roten Buch“ – Kuriose Szenen in Rednote

qimono (CC0), Pixabay

Die angekündigte Abschaltung von TikTok in den USA hat eine Welle kurioser Ereignisse ausgelöst: Hunderttausende Amerikaner sind plötzlich in der chinesischen App Rednote gelandet – dem digitalen Pendant zu einer gemütlichen Teezeremonie mit Kitschfaktor. Während das Chaos um TikTok den US-Markt erschüttert, fühlen sich die neuen Nutzer bei Rednote wie Gäste auf einer kulturellen Safari.

Willkommen im digitalen Friedensgipfel

Die Begrüßung in der App könnte glatt aus einer chinesischen Soap stammen: US-Nutzer werden von einer fast schon übertrieben herzlichen Atmosphäre empfangen. „Wir wollen gute Gäste sein“, kommentierte ein Amerikaner, während Chinesen im Gegenzug Chinesischunterricht und Hilfe bei Englisch-Hausaufgaben anboten. Ein Nutzer fragte sogar mutig: „Wie unterscheiden sich die Gesetze in China von denen in Hongkong?“ Die diplomatische Antwort: „Darüber sprechen wir hier lieber nicht.“

Rednote: Die hippe neue Heimat für TikTok-Waisen?

Innerhalb weniger Tage haben sich rund 700.000 neue User aus den USA in Rednote registriert. Doch was wie ein unschuldiger kultureller Austausch aussieht, könnte für die USA zum digitalen Bumerang werden. Ein Reddit-User brachte es auf den Punkt: „Das ist doch der Mittelfinger für die USA – TikTok verbieten und dann alle auf eine andere chinesische App springen lassen!“

Xiaohongshu: Mehr als ein kleines rotes Buch

Rednote, dessen chinesischer Name „Kleines Rotes Buch“ lautet, hat eigentlich nichts mit Mao Zedongs Zitatensammlung zu tun. Stattdessen präsentiert es sich als Lifestyle-Plattform – eine Mischung aus Instagram und Pinterest, nur mit einer Prise chinesischer Eigenheiten. Bislang lag der Fokus auf den heimischen Markt, doch die Flut an US-Nutzern könnte den App-Betreiber Xingin Information Technology zum Umdenken zwingen.

Vorsicht, Zensur voraus!

Der plötzliche Aufschwung birgt auch Risiken: Wie alle chinesischen Apps steht Rednote unter strenger Kontrolle. Ob die Plattform den freien Austausch zwischen US- und chinesischen Nutzern dauerhaft zulässt, bleibt fraglich. Außerdem könnten Sicherheitsbedenken – berechtigt oder nicht – auch Rednote in den Fokus amerikanischer Regulierungsbehörden rücken.

Ein kurzer Hype oder der Beginn von etwas Größerem?

Ob Rednote langfristig das neue Zuhause der „TikTok-Flüchtlinge“ wird, steht in den Sternen. Die App hat zwar Potenzial, doch die kulturellen und politischen Unterschiede könnten schneller zur Stolperfalle werden, als ein Algorithmus „Zensur“ sagen kann. Bis dahin bleibt es spannend – und vielleicht auch ein wenig bizarr.

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