Die staatliche Fluggesellschaft Pakistan International Airlines (PIA) hat mit einer Werbung, die ein Flugzeug in gefährlicher Nähe zum Eiffelturm zeigt, heftige Kritik ausgelöst. Die Anzeige, die die Wiederaufnahme von Flügen nach Paris bewerben sollte, trug die Botschaft: „Paris, wir kommen heute.“ Doch statt Vorfreude erntete sie empörte Reaktionen – und Erinnerungen an die Terroranschläge vom 11. September 2001.
„Werbung oder Drohung?“
In den sozialen Medien wurde die Anzeige schnell mit den Anschlägen auf das World Trade Center in New York verglichen. „Ist das eine Werbung oder eine Drohung?“ fragte ein Nutzer auf der Plattform X. Ein anderer forderte: „Feuert euren Marketingmanager!“ Die Anzeige wurde seit ihrer Veröffentlichung über 21 Millionen Mal aufgerufen und löste einen Sturm der Entrüstung aus.
Politische Reaktionen und Ermittlungen
Auch die pakistanische Regierung reagierte prompt: Premierminister Shehbaz Sharif ordnete eine Untersuchung an, während Vizepremier Ishaq Dar die Anzeige öffentlich kritisierte. Berichten zufolge sieht sich die Fluggesellschaft nun mit ernsten Fragen zu ihrem Marketingansatz konfrontiert.
Ein unglücklicher Kontext
Die Empörung ist nicht unbegründet. Die Anschläge von 9/11, bei denen Passagierflugzeuge als Waffen genutzt wurden, haben tiefe Spuren hinterlassen. Der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge, Khalid Sheikh Mohammad, wurde 2003 in Pakistan verhaftet. Osama bin Laden, Anführer des al-Qaida-Netzwerks, wurde 2011 von US-Truppen in Pakistan getötet.
Kontroversen: Kein Neuland für PIA
Für PIA ist dies nicht die erste PR-Krise. In der Vergangenheit sorgte die Airline bereits mehrfach für Schlagzeilen. 1979 veröffentlichte sie eine Anzeige, die den Schatten eines Flugzeugs über den Twin Towers zeigte. 2017 opferte die Crew einer PIA-Maschine sogar eine Ziege, um „Unglück abzuwenden“. 2019 sorgte die Fluggesellschaft erneut für Kritik, als sie Flugbegleiter anwies, Übergewicht abzubauen, um nicht gegroundet zu werden.
Ein Image-Desaster
Obwohl PIA sich bislang nicht zu der aktuellen Werbekampagne geäußert hat, zeigen die Reaktionen deutlich, wie sensibel die Öffentlichkeit auf unbedachte Bildsprache reagiert. Journalisten wie Omar Quraishi äußerten Fassungslosigkeit: „Hat das Management diese Anzeige nicht geprüft? Wissen sie nicht, was 9/11 bedeutet?“ Ein weiteres Kapitel in der langen Liste von PIA-Kontroversen – doch diesmal mit globaler Aufmerksamkeit.