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Miet-Kautions-Betrug: Wie Betrüger die Wohnungsnot ausnutzen

Tumisu (CC0), Pixabay

Die angespannte Situation auf dem deutschen Wohnungsmarkt bietet Kriminellen eine lukrative Bühne. Immer häufiger nutzen Betrüger gefälschte Wohnungsanzeigen, um verzweifelte Wohnungssuchende finanziell auszunehmen. Das perfide Muster: Mit vermeintlich günstigen Angeboten locken sie ihre Opfer in die Falle, kassieren die Kaution vorab – und verschwinden dann mit dem Geld ins Ausland.

So läuft der Betrug ab

Die Masche ist immer ähnlich: Betrüger veröffentlichen Online-Anzeigen für attraktive Wohnungen in beliebten Lagen. Die Mieten wirken auf den ersten Blick günstig, oft zu gut, um wahr zu sein. Interessierte werden mit überzeugenden Fotos und ausführlichen Beschreibungen angelockt. Doch ein persönliches Treffen oder eine Besichtigung wird meist mit Ausreden wie „Ich bin im Ausland“ oder „Die Wohnung wird stark nachgefragt“ hinausgezögert.

Um die Wohnung „zu sichern“, verlangen die Täter eine Vorauszahlung für die Kaution oder gar die erste Monatsmiete. Überweisungen sollen oft über ausländische Konten oder dubiose Zahlungsdienste erfolgen. Sobald das Geld überwiesen ist, brechen die Betrüger den Kontakt ab – die Wohnung existiert in den meisten Fällen gar nicht.

Warum die Masche funktioniert

Die angespannte Wohnungslage in vielen Städten bringt Wohnungssuchende oft unter Druck. Die Aussicht auf eine bezahlbare Wohnung lässt viele vorschnell handeln und die üblichen Sicherheitsmaßnahmen außer Acht lassen. Betrüger setzen gezielt auf diesen Zeitdruck und die Hoffnung der Suchenden, um ihre Masche erfolgreich durchzuziehen.

Warnsignale erkennen

Es gibt klare Hinweise, an denen man Fake-Wohnungsanzeigen erkennen kann:

Kein persönlicher Kontakt: Anbieter befinden sich angeblich im Ausland oder sind schwer erreichbar.
Vorauszahlung ohne Besichtigung: Ein seriöser Vermieter verlangt keine Zahlung, bevor die Wohnung besichtigt wurde.
Unrealistisch günstige Miete: Liegt der Preis weit unter dem Marktniveau, sollte man skeptisch werden.
Zahlungen ins Ausland: Forderungen, Geld auf ausländische Konten oder über Zahlungsdienste zu überweisen, sind ein klares Warnsignal.

So schützt du dich

Keine Vorauszahlungen leisten: Überweise niemals Geld für Kaution oder Miete, bevor du die Wohnung besichtigt und einen Mietvertrag unterschrieben hast.
Seriosität prüfen: Suche die Adresse der Wohnung online. Gibt es diese wirklich? Taucht die Anzeige in anderen Portalen auf?
Finger weg bei Zeitdruck: Seriöse Vermieter setzen dich nicht unter Druck, um schnell Geld zu überweisen.
Ungewöhnliche Zahlungswege meiden: Zahlungen über unbekannte Plattformen oder ins Ausland sollten vermieden werden.

Rechtliche Möglichkeiten

Wer Opfer eines solchen Betrugs wird, sollte den Vorfall sofort bei der Polizei melden und die betrügerischen Anzeigen den jeweiligen Online-Plattformen melden. Auch Banken können helfen, Zahlungen zurückzuverfolgen, wenn der Betrug schnell erkannt wird. Doch die Erfolgsaussichten sind begrenzt, wenn das Geld ins Ausland überwiesen wurde.

Fazit

Miet-Kautions-Betrug ist ein ernstes Problem, das die ohnehin schwierige Wohnungssuche noch belastender macht. Wer aufmerksam bleibt, verdächtige Angebote hinterfragt und keine Vorauszahlungen leistet, schützt sich vor dieser fiesen Masche. Für Wohnungssuchende heißt es: Augen auf und niemals unter Druck setzen lassen!

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