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Verbraucherschutz im Teebeutel: Wie viel Schadstoff steckt im Schluck Kräutertee?

Humusak (CC0), Pixabay

Kräutertee – ein Getränk, das nach Gesundheit und Gemütlichkeit klingt. Doch wie gesund ist der Beutelgenuss wirklich? In einer Untersuchung wurden sechs handelsübliche Kräutertees auf Schadstoffe und Geschmack getestet. Das Ergebnis: Zwischen beruhigendem Fencheltee und giftigen Beikräutern liegen oft nur ein paar Teeblätter.

Eine dampfende Tasse voller Fragen

Thomas Langnickel-Stiegler, Teeexperte und Kräuterliebhaber, hat klare Regeln für das perfekte Aufbrühen: bauchige Kanne, kochendes Wasser, genug Platz für die Kräuter. Doch bei Beuteltee bleibt der Genuss oft auf der Strecke. Der Geschmack? Flach. Die Schadstoffbelastung? Ein Rätsel, das nur das Labor lösen kann.

Schadstoff-Alarm im Beutel

Giftige Alkaloide, Pestizide und Chemikalien aus Reinigungsmitteln – klingt nicht gerade nach einem gesunden Wohlfühlgetränk. Doch genau diese Stoffe wurden immer wieder in Kräutertees gefunden. Ismail Aki, Lebensmittelchemiker, erklärt: „Bilsenkraut und Jakobskreuzkraut können bei der Ernte versehentlich in den Tee gelangen. Diese enthalten giftige Alkaloide, die zu Leberschäden führen können.“ Klingt, als wäre die Teestunde plötzlich eine gefährliche Mission.

Geschmackstest im Blindflug

Sechs Kräutertees von Marken wie Teekanne, Mesmer, Aldi und Lidl wurden von einer Testgruppe unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse? Durchwachsen.

Lord Nelson Kräuter (Lidl): „Schöne, interessante Kräutermischung, könnte aber kräftiger sein.“
Teekanne 8 Kräuter: „Riecht muffig und schmeckt nicht gut. Fällt durch.“
Westminster 11 Kräuter (Aldi): „Schmeckt wie Babytee. Nicht toll, aber irgendwie trinkbar.“
Penny 9 Kräuter: „Ganz gelungen, mit einer angenehmen Süßholznote.“
Netto Kräutertee: „Minzig, aber ausdruckslos. Gut nach der Sauna.“

Schadstoffe im Check

Im Labor wurden die Tees auf Schadstoffe analysiert. Das Fazit: Die meisten Produkte wiesen keine bedenklichen Mengen auf. Doch wie Ismail Aki betont, bleibt die Gefahr von Altlasten und Kontamination bestehen. Auch wenn Kräutertees nährwerttechnisch kaum Kalorien, Zucker oder Fett enthalten, ist das Thema Schadstoffe ein ernstes Problem.

Fazit: Genießen, aber kritisch bleiben

Die Blindverkostung offenbarte keine klaren Sieger, aber viele geschmackliche Kompromisse. Der Geschmack reicht von „flach“ bis „interessant“, während die Schadstoffbelastung weiter ein Problem bleibt. Der Tipp für Teeliebhaber? „Achten Sie auf Qualität, am besten Bio, und wechseln Sie die Marken, um Schadstoffrisiken zu minimieren,“ so die Empfehlung des Experten.

Kräutertee – ein Getränk mit Image, aber nicht immer mit der Qualität, die man erwartet. Wer sicher gehen will, greift zu frischen Kräutern – oder genießt den Tee einfach mit einer Prise Sarkasmus. Schließlich bleibt eine Frage offen: Ist das Problem im Beutel oder im System?

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