Bargeld ist König – zumindest, wenn es um die Kosten für Privatpersonen geht. Eine neue Studie der Bundesbank zeigt, dass Barzahlungen und Debitkartenzahlungen für Verbraucher deutlich günstiger sind als Kreditkartenzahlungen. Besonders interessant: Erstmals wurden auch die sogenannten verdeckten Kosten einbezogen, die häufig übersehen werden. Dazu gehören vor allem die Kosten, die durch die Preisgabe persönlicher Daten entstehen.
Hintergründe der Studie
Die Studie stützt sich auf eine repräsentative Erhebung aus dem Jahr 2023, die von der Bundesbank in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Forsa durchgeführt wurde. Dabei wurden mehr als 2.000 Menschen in Deutschland zu den Kosten und dem Aufwand im Umgang mit verschiedenen Zahlungsmethoden befragt. Die Ergebnisse zeichnen ein klares Bild: Barzahlungen und Debitkarten sind im Alltag nicht nur günstiger, sondern auch mit weniger versteckten Kosten verbunden als die oft bevorzugte Kreditkarte.
Verdeckte Kosten im Fokus
Die Bundesbank geht mit der Untersuchung neue Wege, indem sie erstmals umfassend die indirekten Kosten analysiert, die bei Zahlungsarten anfallen. Dazu zählen beispielsweise die Kosten, die durch die Preisgabe von Daten entstehen – ein Aspekt, der im digitalen Zeitalter immer wichtiger wird. Viele Verbraucher sind sich nicht bewusst, dass Unternehmen mit den über Zahlungsvorgänge gesammelten Daten Geld verdienen. Je nach Zahlungsart können diese „versteckten Kosten“ erheblich variieren.
Doch nicht nur die Datenkosten wurden in der Analyse berücksichtigt: Auch Kontoführungsgebühren, Gebühren für Barabhebungen und Zahlungskarten, der Zeitaufwand für das Abheben von Bargeld sowie potenzielle finanzielle Verluste durch Betrug oder Verlust spielten eine Rolle. Bei Kreditkarten kommen oft zusätzliche Gebühren für Transaktionen oder hohe Zinsen für nicht vollständig zurückgezahlte Beträge hinzu.
Bargeld bleibt kosteneffizient
Das Ergebnis der Studie zeigt deutlich: Barzahlungen sind für Verbraucher nach wie vor die günstigste Zahlungsmethode. Sie fallen nicht nur durch eine hohe Transparenz der Kosten auf, sondern bieten auch den Vorteil, dass keine sensiblen Daten preisgegeben werden. Debitkarten, wie die klassische Girokarte, schneiden ebenfalls gut ab, da sie in der Regel geringe Gebühren verursachen und keine Datenkosten mit sich bringen.
Kreditkarten hingegen können teuer werden – insbesondere, wenn sie oft verwendet werden oder wenn Konsumenten nicht rechtzeitig ihre offenen Beträge begleichen. Hinzu kommt, dass Kreditkartenunternehmen häufig Daten zu Konsumverhalten und Transaktionen sammeln, die dann kommerziell genutzt werden können.
Verbrauchertipp: Zahlungsarten bewusst wählen
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die Bedeutung einer bewussten Wahl der Zahlungsmethode. Verbraucher sollten nicht nur auf offensichtliche Kosten wie Gebühren achten, sondern auch bedenken, welche langfristigen Auswirkungen die Nutzung bestimmter Zahlungsmittel auf ihre Privatsphäre und ihr Budget haben könnte.
Mit der zunehmenden Digitalisierung des Zahlungsverkehrs und der Verbreitung von Mobile-Payment-Lösungen bleibt die Debatte um die Vor- und Nachteile der einzelnen Zahlungsmethoden aktuell. Doch eines zeigt die Studie klar: Bargeld und Debitkarten bleiben im Alltag nicht nur praktisch, sondern auch kosteneffizient – und das in einer Welt, in der digitale Bezahlmethoden immer mehr an Bedeutung gewinnen.