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Notruf 112: Bald ein Gespräch mit Ihrem Lieblings-Chatbot?

hbl_media (CC0), Pixabay

Stellen Sie sich vor, Sie wählen den Notruf 112, und statt eines menschlichen Rettungssanitäters begrüßt Sie eine freundliche KI-Stimme: „Hallo, ich bin der digitale Lebensretter. Bitte sagen Sie mir, wie ich Ihnen helfen kann, oder drücken Sie 1 für einen Herzinfarkt.“ Klingt absurd? Vielleicht, aber genau daran wird derzeit in Portugal gearbeitet – mit der vollen Unterstützung von Gesundheitsministerium, INEM und einem Start-up, das offenbar viel Vertrauen in die Multitasking-Fähigkeiten von Algorithmen hat.

KI als Notfallrettung – weil echte Fachkräfte überbewertet sind

Die Idee stammt von SwordHealth, einem portugiesischen Start-up, das Technologien für die Patientenversorgung entwickelt. Der Gründer, Virgílio Bento, ist überzeugt: Wenn die Menschen fehlen, kann KI übernehmen. Schließlich ist es völlig normal, Leben-orientierte Entscheidungen einem System zu überlassen, das vielleicht zwischen „Schlaganfall“ und „Schlagsahne“ nicht sauber unterscheiden kann.

Das Unternehmen war sogar bereit, die Technologie kostenlos bereitzustellen. Ein großzügiges Angebot, das bei Gesundheitsministerin Ana Paula Martins gut ankam. Warum nicht? Was könnte schon schiefgehen, wenn die Rettung eines Lebens von einer Software abhängt, die am Ende möglicherweise nur sagt: „Tut mir leid, ich habe Ihre Anfrage nicht verstanden.“

Bürokratie rettet vor vorschnellem Fortschritt

Doch bevor Sie jetzt den KI-Notruf erwarten, kommen die echten Helden des Alltags ins Spiel: die Bürokratie. Denn die nationale Datenschutzkommission hat offenbar noch nicht alle 28 Stellungnahmen dazu abgegeben, ob ein Algorithmus Ihre Gesundheitsdaten analysieren darf, während Sie am anderen Ende der Leitung hyperventilieren.

Große Pläne, fragwürdige Realität

Natürlich ist es beruhigend zu wissen, dass KI zumindest theoretisch Leben retten könnte. Praktisch bleibt jedoch die Frage, wie eine Software die menschliche Intuition ersetzen will – zum Beispiel, wenn der Anrufer gar nicht in der Lage ist, sein Problem klar zu schildern. Vielleicht wird die KI einfach raten: „Klingt nach einem Knochenbruch, ich schicke Ihnen ein Tutorial auf YouTube.“

Fazit: Willkommen in der Zukunft

Während wir auf die letzten bürokratischen Hürden warten, bleibt die Hoffnung, dass echte Fachkräfte doch noch den Vorrang vor Chatbots behalten. Schließlich möchte man in einem Notfall lieber jemanden hören, der nicht mit „Ich bin leider offline“ antwortet. Aber hey, die Digitalisierung schreitet voran, und vielleicht ist der nächste Schritt ein KI-gesteuerter Rettungswagen – inklusive Autopilot und Algorithmus, der entscheidet, ob sich die Fahrt überhaupt lohnt.

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