Zu viel Hass, Desinformation und Manipulation – mehr als 60 Hochschulen und Forschungsinstitute in Deutschland sagen der Plattform X (ehemals Twitter) ade. In einer gemeinsamen Pressemitteilung verkündeten die Institutionen, dass die aktuelle Ausrichtung der Plattform schlichtweg nicht mehr mit den hehren Grundwerten wie Weltoffenheit, Transparenz und demokratischem Diskurs vereinbar sei. Man könnte meinen, X sei über Nacht vom sozialen Netzwerk zur dystopischen Propagandamaschine mutiert.
Weltoffenheit vs. toxische Blase
Weltoffenheit und demokratischer Diskurs? Auf einer Plattform, auf der Diskussionen schneller eskalieren als ein Feuerwerk zu Silvester? Offenbar hatten die Hochschulen irgendwann genug von der toxischen Online-Kultur, die mehr mit Schlagabtausch als mit wissenschaftlicher Diskussion zu tun hat. Warum sich also weiter durch die digitale Kampfzone quälen, wenn es auch ohne geht?
„Manipulation, Hass und Desinformation“ – oder: Der ganz normale Dienstag auf X
Die Kritik an X ist nicht neu: Hasskommentare, Fake News und eine polarisierte Nutzerschaft haben sich längst etabliert. Aber nun haben die Hochschulen entschieden, dass es an der Zeit ist, zu handeln. Ein mutiger Schritt, der vermutlich vielen Forschenden eine Menge Stress ersparen wird – schließlich lässt sich Forschungsergebnis A schlecht erklären, wenn Kommentator B direkt mit einem Caps-Lock-Monolog über Verschwörungen antwortet.
Das Ende eines Hashtags?
Natürlich stellt sich die Frage: Wie wird die Wissenschaft nun auf ihre neuesten Erkenntnisse aufmerksam machen? Ohne Hashtags, Retweets und virale Reichweite? Vielleicht kehren wir einfach zu den guten alten Pressekonferenzen zurück – oder zu Faxgeräten, wer weiß. Schließlich gibt es nichts Demokratischeres, als Informationen in einem abgeschotteten Raum zu verbreiten.
„X“ bleibt, die Wissenschaft geht
Während X sich weiter in eine ungewisse Zukunft entwickelt, haben die Hochschulen klargestellt, dass sie ihre Energie lieber anderswo investieren. Vielleicht ist das sogar ein Weckruf für die Plattform selbst – oder einfach ein weiteres Kapitel in der Geschichte des digitalen Zerfalls.
Fazit: Ein Abgang mit Haltung
Ob dieser Schritt ein Vorbild für andere Institutionen wird oder nur eine Randnotiz in der digitalen Welt bleibt, wird sich zeigen. Eines ist sicher: Die Wissenschaft hat sich zumindest in Sachen Prinzipientreue von ihrer besten Seite gezeigt. Und während X weiterhin mit sich selbst kämpft, dürfen wir gespannt sein, welche Plattform als Nächstes das wissenschaftliche Siegel der „Weltoffenheit“ verliert.