Aktenzeichen: 34 IN 63/24
Amtsgericht Kleve, Beschluss vom 08.01.2025
Die TBG Group GmbH, ansässig am Großen Markt 9 in Kleve, und unter der Leitung von Geschäftsführer Selim Abiriga Castellanos aus Rotterdam, steht vor einer wirtschaftlichen Herausforderung, die weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen könnte. Das Amtsgericht Kleve hat am Vormittag des 8. Januar 2025 die ersten Maßnahmen in einem vorläufigen Insolvenzverfahren eingeleitet. Damit tritt die Unternehmensgruppe, die bislang ein fester Bestandteil der Klever Wirtschaft war, in eine Phase der juristischen und finanziellen Prüfung.
Die Ausgangslage: Ein Konzern in der Krise
Die TBG Group GmbH, eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Kleve unter HRB 18110, hat offenbar mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Das Unternehmen, dessen genaues Geschäftsmodell nicht weiter spezifiziert wird, sah sich gezwungen, einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens über das eigene Vermögen zu stellen. Der Gang zum Insolvenzgericht markiert nun einen Wendepunkt in der Geschichte des Unternehmens.
Der Beschluss: Erste Sicherungsmaßnahmen
Das Amtsgericht Kleve hat durch seinen Beschluss die ersten Schritte eingeleitet, um das Vermögen der Schuldnerin zu schützen und die wirtschaftliche Gesamtlage zu klären. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Mark Steh aus Duisburg bestellt. Dieser wird die Aufgabe übernehmen, das Vermögen der TBG Group GmbH zu sichern und eine erste Einschätzung über die finanzielle Tragfähigkeit des Unternehmens abzugeben.
Die erlassenen Maßnahmen beinhalten:
- Einschränkung der Verfügungsgewalt:
Ab sofort darf die TBG Group GmbH nur noch mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters über ihr Vermögen verfügen. Diese Regelung dient dem Schutz der Gläubiger und soll verhindern, dass Vermögenswerte unkontrolliert entzogen werden. - Einziehung von Forderungen:
Rechtsanwalt Mark Steh wurde ermächtigt, sämtliche Bankguthaben und sonstige Forderungen des Unternehmens einzuziehen. Drittschuldner, also Schuldner der TBG Group GmbH, wurden dazu aufgefordert, Zahlungen ausschließlich an den vorläufigen Insolvenzverwalter zu leisten. - Einstellung von Zwangsvollstreckungen:
Alle laufenden Zwangsvollstreckungsmaßnahmen gegen die Schuldnerin werden gestoppt, es sei denn, sie betreffen unbewegliche Gegenstände. Dies dient der Sicherung des Vermögens, bis über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens entschieden wird.
Der vorläufige Insolvenzverwalter: Rechtsanwalt Mark Steh
Mit der Bestellung von Rechtsanwalt Mark Steh, dessen Kanzlei in Duisburg ansässig ist, wurde ein erfahrener Experte im Bereich des Insolvenzrechts berufen. Seine Aufgabe ist es, einen genauen Überblick über die Vermögensverhältnisse der TBG Group GmbH zu gewinnen, die bestehenden Forderungen zu prüfen und sicherzustellen, dass keine unrechtmäßigen Vermögensverschiebungen stattfinden. Darüber hinaus wird er klären, ob die Vermögenswerte des Unternehmens ausreichen, um die Kosten des Insolvenzverfahrens zu decken.
Ein Unternehmen auf Bewährung: Was kommt als Nächstes?
Die nächsten Wochen werden entscheidend sein für die Zukunft der TBG Group GmbH. Der vorläufige Insolvenzverwalter muss nicht nur die finanzielle Lage des Unternehmens prüfen, sondern auch die Interessen der Gläubiger wahren. Sollte sich herausstellen, dass die Vermögenswerte nicht ausreichen, um die Verfahrenskosten zu decken, droht die Abweisung des Insolvenzantrags mangels Masse – ein Szenario, das in der Regel die endgültige Auflösung des Unternehmens bedeutet.
Gleichzeitig könnte das Insolvenzverfahren auch eine Chance auf einen Neustart bieten. Mit der richtigen Strategie, einer möglichen Sanierung oder einem neuen Investor könnte die TBG Group GmbH womöglich einen Weg aus der Krise finden.
Ein Signal an die Wirtschaft
Der Fall der TBG Group GmbH zeigt einmal mehr, dass wirtschaftlicher Erfolg stets von einer stabilen finanziellen Grundlage abhängt. Für die regionale Wirtschaft in Kleve könnte die Insolvenz ein Einschnitt sein, insbesondere wenn die Unternehmensgruppe Arbeitsplätze bietet oder Zulieferer und Dienstleister betroffen sind. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die TBG Group GmbH wieder auf Kurs gebracht werden kann – oder ob das Insolvenzverfahren das endgültige Ende einläutet.
Amtsgericht Kleve – Insolvenzgericht
08.01.2025