Lidl: der Ort, an dem wir früher nur günstigen Joghurt und Bananen kauften, könnte bald unser neuer Cloud-Provider werden. Klingt absurd? Willkommen in der Welt der Schwarz-Gruppe, wo ein schwäbischer Discounter plötzlich die digitale Bühne betritt und sich mit Amazon messen will. Was kommt als Nächstes – der Kaufland-Weltraumlift?
Cybersicherheit „Made by Lidl“: Der Mossad lässt grüßen
Es begann alles mit einem Problem, das auch Amazon nicht fremd ist: Hackerangriffe. Bei der Schwarz-Gruppe gibt es davon vier pro Sekunde – oder, um es anschaulicher zu machen, mehr Angriffe täglich, als Lidl-Prospekte gedruckt werden. Die Lösung? Man hat sich eine Firma aus Israel gegönnt – gegründet von einem Ex-Mossad-Chef. Das klingt nach einem Hollywood-Blockbuster, nur mit weniger Explosionen und mehr Serverräumen.
Jetzt kann Schwarz nicht nur Löcher in Unternehmensnetzwerken stopfen, sondern diese Fähigkeit auch gleich an andere verkaufen. Der FC Bayern München ist schon Kunde. Vielleicht wird bald auch das nächste Champions-League-Finale auf schwäbischen Servern gestreamt.
Vom Discounter zur Datenwolke
„Vom Joghurt zur Cloud“ – klingt wie der Titel eines Motivationsbuchs, ist aber der Realität der Schwarz-Gruppe erstaunlich nahe. Ursprünglich baute man die eigene IT-Infrastruktur, um die Daten von Lidl und Kaufland sicher in Deutschland und Österreich zu lagern. Doch dann dachte sich jemand: Warum nicht gleich die halbe deutsche Wirtschaft mit ins Boot holen? Und so entstand „Schwarz Digits“, ein Cloud-Anbieter, der Amazon Konkurrenz machen will. Na gut, zumindest versucht er es.
Silicon Schwaben statt Silicon Valley
Der neueste Coup der Schwarz-Gruppe: ein IT-Campus in Bad Friedrichshall, der bis 2026 Platz für 5.000 Leute bieten soll. Mit allem, was das Herz begehrt: Sportbereiche, E-Ladesäulen, sogar eine Kita. Fehlt nur noch ein Avocado-Toast-Startup, und die Transformation ins deutsche Silicon Valley ist perfekt.
Schwarz will aber nicht nur in der Cloud mitmischen. Zusammen mit der Deutschen Bahn und Aleph Alpha – einem deutschen KI-Vorreiter – bastelt man an einer eigenen KI-Plattform. Vielleicht erfahren wir bald, wie viele Joghurtbecher noch auf dem Weg zur Digitalisierung gebraucht werden.
Das nächste Amazon? Noch nicht ganz
Man muss der Schwarz-Gruppe eines lassen: Sie ist ambitioniert. Aber Amazon kann vorerst ruhig schlafen. Mit einem Cloud-Umsatz von zwei Milliarden Euro kratzt Schwarz Digits gerade mal an der Oberfläche des Marktes. Doch wer weiß: Wenn der nächste große KI-Durchbruch aus Bad Friedrichshall kommt, könnten wir in ein paar Jahren „Alexa, bestell mir Milch“ durch „Crin, bestell mir Bananen“ ersetzen.
Fazit: Lidl und die Cloud – eine unaufhaltsame Macht?
Es bleibt abzuwarten, ob die Schwarz-Gruppe tatsächlich ein ernstzunehmender Konkurrent für Amazon wird oder ob das nur ein weiterer Fall von „gut gemeint, aber noch nicht ganz ausgereift“ ist. Eines steht jedoch fest: Von der Tiefkühltruhe in die Cloud – bei Lidl ist alles möglich.