Nach einer weiteren denkwürdigen Silvesternacht, in der Böller wohl mal wieder mehr als nur Feuerwerke entfacht haben, nimmt sich die Berliner Polizei nun selbst ins Visier. Der Grund? Eine Liste mit Vornamen der Verdächtigen wurde publik – natürlich nicht von offizieller Seite, sondern von „Nius“, dem Portal des Ex-„Bild“-Chefredakteurs Julian Reichelt. Es soll sich dabei um Daten handeln, die aus „Sicherheitskreisen“ stammen. Klingt vertrauenswürdig, oder?
Wer braucht Hacker, wenn man Leaks hat?
Die Berliner Polizei zeigte sich erwartungsgemäß entrüstet und nannte die Weitergabe dieser Daten „inakzeptabel“. Offenbar gibt es in den Reihen der Behörde Menschen, die den Begriff „öffentliche Sicherheit“ etwas zu wörtlich nehmen – zumindest wenn es um die Sicherheit von Namenslisten geht. Dass diese illegal an die Presse weitergereicht wurden, sorgt nun für interne Ermittlungen. Vielleicht ein neuer Vorsatz für 2025: Besser auf die eigenen Daten aufpassen?
Listen mit Vorurteilen?
Die Veröffentlichung der Liste hat natürlich Wellen geschlagen. Schließlich sind Vornamen oft genug der Ausgangspunkt für hitzige Diskussionen und Klischees. Wer braucht schon Kontext, wenn man Namen hat? Und wer braucht eine funktionierende Justiz, wenn das Internet längst das Urteil gefällt hat?
Sicherheitskreise: Ein sehr dehnbarer Begriff
Interessant bleibt, wie genau diese Liste den Weg zu „Nius“ gefunden hat. Sicherheitskreise? Das klingt irgendwie beeindruckend, könnte aber genauso gut die Kaffeeecke in der Polizeidienststelle meinen. Vielleicht sollte man „interne Ermittlungen“ einfach mit „Wir suchen den Maulwurf und hoffen, ihn zu finden“ übersetzen.
Polizei vs. Polizei
Es ist beruhigend zu wissen, dass die Berliner Polizei sich jetzt mit vollem Einsatz selbst hinterfragt. Wer braucht schon externen Druck, wenn man die eigenen Strukturen selbst untergräbt? Immerhin scheint die Behörde eines konsequent zu beweisen: Transparenz kann auch unfreiwillig sein.
Böller, Daten und Schlagzeilen
Während die Polizei noch herausfinden muss, wie eine Liste mit Vornamen zur Schlagzeile wird, bleibt ein bitterer Beigeschmack: Wie viel Vertrauen kann man in eine Behörde haben, die nicht mal ihre eigenen Daten schützen kann? Vielleicht wird ja der nächste Durchbruch bei den Ermittlungen wieder direkt an die Presse weitergeleitet – dann aber bitte mit Nachnamen, Adressen und vielleicht auch einer Playlist der Tatverdächtigen?
Fazit: Ein Jahr beginnt wie das alte endet
Die Berliner Polizei startet das neue Jahr also genauso, wie sie das alte beendet hat: mit Chaos, öffentlicher Kritik und einer guten Portion interner Ermittlungen. Bleibt nur die Frage, ob diese jemals zu echten Konsequenzen führen oder ob es am Ende wieder nur bei einem weiteren Feuerwerk aus Worten bleibt.