Das Volkswagen-Management hat entschieden, etwas „zurückzugeben“ – und zwar von seinen eigenen Gehältern. Laut Personalvorstand Gunnar Kilian will sich die Führungsetage mit einem Gehaltsverzicht von über 300 Millionen Euro bis 2030 an den Sparmaßnahmen des Konzerns beteiligen. Ein wahrer Akt der Selbstlosigkeit, wenn man bedenkt, dass parallel 35.000 Arbeitsplätze abgebaut werden sollen. Aber hey, ohne betriebsbedingte Kündigungen! Das ist doch was, oder?
„Wir sparen mit“ – aber bitte nicht zu viel
300 Millionen Euro hören sich erstmal nach einer gewaltigen Summe an, doch bei einem Unternehmen wie Volkswagen wirkt das eher wie der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Wenn man bedenkt, dass die Gesamtausgaben für das Management in der Vergangenheit regelmäßig in Milliardenhöhe lagen, könnte man fast meinen, die Führungsetage hat sich hier ein besonders wohlwollendes Sparziel gesetzt.
35.000 Arbeitsplätze? Keine Sorge, das wird „sozialverträglich“
Während das Management sein „Opfer“ feiert, trifft die eigentliche Last der Sparmaßnahmen die 35.000 Mitarbeiter, deren Jobs in Deutschland in den kommenden Jahren gestrichen werden sollen. Aber keine Panik: Betriebsbedingte Kündigungen soll es nicht geben. Stattdessen wird vermutlich auf sanftere Maßnahmen wie Frühverrentung, Abfindungen oder Umschulungen gesetzt – immerhin bleibt der gute Ruf gewahrt.
Symbolik oder Substanz?
Natürlich kann man den Gehaltsverzicht des Managements als symbolische Geste werten. Aber bei einem Unternehmen, das Milliarden an Boni und Dividenden ausschüttet, stellt sich die Frage, ob diese „Selbstlosigkeit“ wirklich aus der Not geboren ist – oder ob es nur darum geht, das Image ein wenig aufzupolieren. Schließlich sieht es besser aus, wenn die Bosse auch mal „Verzicht“ üben, während sie Restrukturierungen vorantreiben.
Der wahre Held: Der Aktionär
Man darf natürlich nicht vergessen, wer in dieser ganzen Geschichte am besten geschützt wird: die Aktionäre. Denn das Sparprogramm ist vor allem darauf ausgelegt, die Renditen langfristig zu sichern. Und wenn dafür ein paar tausend Jobs und ein paar Management-Boni geopfert werden müssen, dann ist das wohl ein akzeptabler Preis – zumindest aus Sicht der Investoren.
Fazit: Ein „Verzicht“ mit vielen Gewinnern – nur nicht bei den Mitarbeitern
Volkswagen zeigt mit diesem Schritt, dass man auch in der Krise gut daran tut, die richtige Symbolpolitik zu betreiben. Das Management verzichtet, die Mitarbeiter gehen, und die Aktionäre bleiben zufrieden. Eine klassische Win-Win-Win-Situation – solange man nicht zu den 35.000 gehört. Aber hey, zumindest wissen die verbleibenden Mitarbeiter jetzt, dass das Management sie gefühlt auf Augenhöhe sieht.