Der renommierte Wirtschaftswissenschaftler Bert Rürup schlägt Alarm: Deutschland stecke in der schwersten Wirtschaftskrise seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Noch beunruhigender sei jedoch die Aussicht auf eine anhaltende Rezession, die das Land in eine langwierige und tiefe wirtschaftliche Stagnation führen könnte. „Eine so zähe, langanhaltende Krise hatten wir in Deutschland noch nie“, erklärte der 81-Jährige in einem Interview mit der „Bild“-Zeitung.
Rürup sieht das einst erfolgreiche deutsche Wirtschaftsmodell in akuter Gefahr. Jahrelang galt die Kombination aus starkem Export, innovativer Industrie und verlässlicher Infrastruktur als Garant für Wohlstand und Stabilität. Doch nun drohe dieses Fundament unter der Last globaler Herausforderungen wie dem Klimawandel, geopolitischen Spannungen und technologischen Umbrüchen einzubrechen.
Für Rürup ist klar: Die nächste Bundesregierung steht vor einer Mammutaufgabe. „Es muss dringend an den Abschreibungsbedingungen für Unternehmen gearbeitet werden, um Modernisierungen voranzutreiben“, forderte er. Ohne umfassende Reformen drohe Deutschland im internationalen Wettbewerb zurückzufallen und seine Spitzenposition als Industrienation zu verlieren.
Neben strukturellen Reformen fordert Rürup eine stärkere politische Führung und Mut zu unpopulären Entscheidungen. Der Fokus müsse auf der Förderung von Investitionen, der Digitalisierung und der ökologischen Transformation liegen. Nur so könne Deutschland aus der Krise herausfinden und seine wirtschaftliche Stärke langfristig sichern.
Die Warnungen des erfahrenen Ökonomen sind ein Weckruf für Politik und Gesellschaft: Ohne entschlossenes Handeln könnte die Dauerrezession Realität werden – mit gravierenden Folgen für Arbeitsplätze, soziale Sicherheit und den Wohlstand im Land.