Im Berliner Zoo gibt es nach den Feiertagen eine ganz besondere Tradition: Die Zootiere dürfen sich über nicht verkaufte Weihnachtsbäume freuen, die ihnen als köstlicher Snack und Spielzeug dienen. Diese Aktion ist nicht nur eine Möglichkeit, den Tieren nach den Festtagen etwas Abwechslung zu bieten, sondern auch eine kreative und nachhaltige Verwendung für unverkaufte Bäume. Wie jedes Jahr erhalten die Elefanten, Giraffen, Rentiere und viele andere Tiere eine Auswahl an Tannen- und Fichtenbäumen, die ihren natürlichen Instinkten und Bedürfnissen gerecht werden.
Laut einer Mitteilung des Zoos sind die Bäume, die den Tieren zur Verfügung gestellt werden, sorgfältig ausgewählt und unbehandelt, um sicherzustellen, dass sie keine schädlichen Chemikalien oder Rückstände enthalten. Der Zoo betont, dass die Bäume einem hohen Qualitätsstandard entsprechen und somit völlig unbedenklich für die Tiere sind. Diese Bäume sind eine wertvolle Ergänzung zum abwechslungsreichen Speiseplan der Tiere. Insbesondere die größeren Tiere wie Elefanten und Giraffen, die in der Natur auch regelmäßig an Zweigen und Ästen knabbern, profitieren von der natürlichen Faserstruktur der Bäume. Das Kauen und Zerkleinern der Tannen ist nicht nur eine gesunde Beschäftigung, sondern auch eine gute Möglichkeit, ihre Zähne zu pflegen.
Doch die Weihnachtsbäume bieten den Tieren mehr als nur eine Mahlzeit. Die Tiere verwenden die grünen Zweige auf vielseitige Weise. Viele der Zootiere nutzen sie als Rückenkrauler, was insbesondere für die größeren Tiere wie Elefanten eine willkommene Abwechslung darstellt. Die Bäume werden mit ihren langen Zweigen oft als „Massagegerät“ genutzt, das den Tieren hilft, sich zu entspannen und gleichzeitig ihre natürliche Neugier zu befriedigen. Auch als Zahnstocher oder Spielzeug kommen die Zweige zum Einsatz, wenn die Tiere an den Bäumen herumkauen und spielen.
Die Weihnachtsbaum-Aktion ist somit nicht nur ein kulinarisches Highlight für die Tiere, sondern auch eine Gelegenheit zur mentalen Stimulation. Besonders bei den Giraffen und Rentiere ist die Beschäftigung mit den Bäumen eine natürliche Form der Umweltanreicherung, die ihre Verhaltensweisen fördert und eine langweilige Routine verhindert. Durch das Spiel mit den Bäumen werden ihre Sinne angeregt und sie können ihr natürliches Verhalten ausleben, was das Wohlbefinden der Tiere steigert.
Insgesamt hat der Zoo von seinen Partnern 45 Weihnachtsbäume erhalten, die in den kommenden Tagen an die verschiedenen Zoobewohner verteilt werden. Diese Zahl mag auf den ersten Blick nicht beeindruckend erscheinen, doch sie spielt eine zentrale Rolle in der täglichen Pflege der Tiere und in der Förderung einer artgerechten Haltung. Der Zoo verfolgt hier einen nachhaltigen Ansatz, indem er die unverkauften Bäume von Händlern und Baumärkten nutzt, anstatt diese einfach zu entsorgen. Damit wird nicht nur den Tieren eine Freude bereitet, sondern auch ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz geleistet. Es ist eine gelungene Kombination aus Recycling, Tierschutz und kreativer Beschäftigung.
Für die Zoobesucher ist es ein Highlight, den Tieren bei der Nutzung der Weihnachtsbäume zuzusehen. Ob Elefanten, die die Zweige als Kraulhilfe verwenden, oder Giraffen, die mit ihren langen Hälsen die Zweige in ihre Gehege ziehen – es ist ein faszinierender Anblick, der den Tieren nicht nur eine Quelle der Freude verschafft, sondern auch den Besuchern zeigt, wie wichtig es ist, natürliche Instinkte zu fördern und den Tieren ein abwechslungsreiches Leben zu ermöglichen.
Die Weihnachtsbaum-Aktion des Berliner Zoos ist ein wunderschönes Beispiel dafür, wie Nachhaltigkeit und Tierschutz miteinander verbunden werden können. Anstatt Bäume nach den Feiertagen zu entsorgen, finden sie einen neuen Nutzen im Zoo und bieten den Tieren sowohl eine schmackhafte Mahlzeit als auch eine wertvolle Beschäftigungsmöglichkeit. Die Zoobesucher können so ein Stück Natur erleben, und die Tiere profitieren von den grünen Zweigen, die ihnen auf spielerische und gesundheitsfördernde Weise Freude bereiten. Es ist eine kleine, aber feine Geste, die die Bedeutung von Ressourcennutzung und Tierwohl in den Fokus rückt.