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Das Ende für Amalgam: Zahnfüllung mit langer Geschichte vor dem Aus

peter-facebook (CC0), Pixabay

Amalgam, eines der bekanntesten Materialien für Zahnfüllungen, steht vor dem Aus. Die Europäische Union plant, den Einsatz des quecksilberhaltigen Stoffes in der Zahnmedizin ab 2025 komplett zu verbieten. Dieser Schritt markiert das Ende einer Ära und hat weitreichende Auswirkungen auf Patienten, Zahnärzte und die Umwelt.

Warum das Verbot?

Amalgam, eine Mischung aus Quecksilber, Silber, Zinn und Kupfer, wurde jahrzehntelang als Standardmaterial für Zahnfüllungen verwendet. Seine Beliebtheit lag an der Haltbarkeit, der einfachen Verarbeitung und den vergleichsweise niedrigen Kosten. Doch das Material steht seit Jahren in der Kritik:

Umweltbelastung: Quecksilber, ein Hauptbestandteil von Amalgam, ist hochgiftig und eine Gefahr für die Umwelt. Besonders die Entsorgung alter Füllungen oder Abfälle aus Zahnarztpraxen stellt ein Problem dar.

Gesundheitsrisiken: Während Amalgam laut Experten in den meisten Fällen sicher ist, stehen mögliche Langzeitwirkungen durch die geringe Freisetzung von Quecksilberdämpfen bei einigen Patienten unter Verdacht, gesundheitliche Schäden zu verursachen.

Internationale Vorgaben: Die EU folgt mit dem Verbot den Richtlinien des Minamata-Übereinkommens, das den Einsatz von Quecksilber weltweit minimieren soll.

Was bedeutet das für Patienten?

Ab 2025 wird Amalgam in der Zahnmedizin nicht mehr verwendet. Zahnärzte setzen stattdessen auf Alternativen wie Kunststoff, Keramik oder Gold. Diese Materialien sind biologisch verträglicher und stellen keine Gefahr für die Umwelt dar. Doch sie haben ihren Preis: Kunststofffüllungen sind zwar günstiger als Keramik oder Gold, aber dennoch teurer als Amalgam.

Für Patienten bedeutet das, dass Zahnfüllungen künftig möglicherweise nicht mehr vollständig von den Krankenkassen übernommen werden, da Amalgam bisher als Standardleistung galt. Alternativen wie Kunststoff könnten mit zusätzlichen Kosten verbunden sein, es sei denn, Krankenkassen passen ihre Leistungen an.

Herausforderung für Zahnärzte

Auch Zahnärzte stehen vor einer Umstellung. Das Arbeiten mit Amalgam war einfach und effizient, vor allem bei größeren Füllungen. Die Alternativen erfordern oft einen höheren Zeitaufwand und teilweise neue Technologien. Viele Praxen müssen ihre Abläufe anpassen, was mit Investitionen in neue Geräte und Fortbildungen verbunden ist.

Umwelt profitiert langfristig

Das Verbot von Amalgam ist ein wichtiger Schritt für den Umweltschutz. Quecksilber ist eines der gefährlichsten Schwermetalle und kann durch Abwässer aus Zahnarztpraxen oder bei der Entsorgung von Zahnfüllungen in die Natur gelangen. Mit dem Verbot wird eine der letzten großen Quecksilberquellen in Europa beseitigt.

Fazit: Ein notwendiger Schritt

Das Ende von Amalgam markiert einen Wendepunkt in der Zahnmedizin. Obwohl die Umstellung für Patienten und Zahnärzte Herausforderungen mit sich bringt, überwiegen die Vorteile für Umwelt und Gesundheit. In Zukunft werden zahnmedizinische Behandlungen sicherer und umweltfreundlicher sein – ein notwendiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit.

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