Deutschlands führende Wirtschaftsverbände machen Druck auf die Politik: Angesichts der anstehenden Neuwahlen im Februar fordern sie einen umfassenden Neustart in der Wirtschaftspolitik. Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen (BGA) sowie die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) mahnen dringend notwendige Reformen an, um die Wettbewerbsfähigkeit und das Wachstum der deutschen Wirtschaft zu sichern.
BGA-Präsident Dirk Jandura fand deutliche Worte: „Ohne Reformen gibt es kein Wachstum, und ohne Wachstum können wir einpacken.“ Der Verband fordert mehr Freiraum für Unternehmen, eine Senkung der Körperschaftssteuer, die Abschaffung des Solidaritätszuschlags sowie eine Rücknahme des deutschen Lieferkettengesetzes, das als Hemmnis für international agierende Unternehmen gesehen wird.
Auch DIHK-Präsident Peter Adrian betonte die Dringlichkeit eines investitionsfreundlichen Kurses. „Künftig muss die Maxime ‚Wachstum first‘ gelten,“ forderte er. Ein Bürokratieabbau, niedrigere Strompreise und eine Vereinfachung des Vergaberechts, insbesondere im Bereich der Infrastruktur, seien entscheidend, um den Wirtschaftsstandort Deutschland wieder zu stärken.
Die Forderungen der Verbände spiegeln die wachsende Sorge wider, dass Deutschland in einem globalen Umfeld an Wettbewerbsfähigkeit verliert. Die steigenden Energiepreise, eine wachsende Bürokratielast und das Fehlen klarer, investitionsfördernder Rahmenbedingungen belasten Unternehmen zunehmend.
Mit dem Appell an die kommende Bundesregierung setzen die Wirtschaftsverbände ein deutliches Zeichen. Der Wunsch nach einem klaren Kurswechsel zeigt, dass die Erwartungen an die Politik hoch sind, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit. Ob und wie die künftige Regierung diese Forderungen umsetzt, könnte entscheidend für die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands sein.