Vorbörsliche Aktien (auch Pre-IPO-Aktien genannt) sind Aktien eines Unternehmens, die gekauft werden können, bevor das Unternehmen an die Börse geht (also bevor ein IPO, Initial Public Offering, stattfindet). Solche Aktien werden oft an Investoren ausgegeben, die das Unternehmen frühzeitig unterstützen oder daran glauben, dass der Börsengang später einen hohen Gewinn bringen wird. Aber: Vorbörsliche Aktien können sehr riskant sein.
Vorteile von vorbörslichen Aktien
- Früher Einstieg:
Wenn das Unternehmen erfolgreich wird und die Aktie nach dem Börsengang an Wert gewinnt, kannst du potenziell hohe Gewinne erzielen. Einige der größten Tech-Unternehmen der Welt (z. B. Facebook, Tesla oder Google) haben frühen Investoren enorme Renditen beschert. - Vergleichsweise niedrige Preise:
Vorbörsliche Aktien werden oft zu einem festen Preis verkauft, der niedriger sein kann als der spätere Börsenpreis. Das liegt daran, dass das Unternehmen Investoren anziehen möchte. - Exklusivität:
Der Zugang zu vorbörslichen Aktien ist begrenzt. Wenn du es schaffst, vor dem Börsengang Anteile zu kaufen, bist du in einer privilegierten Position – besonders, wenn das Unternehmen ein großes Potenzial hat.
Risiken von vorbörslichen Aktien
- Hohe Unsicherheit:
Vorbörsliche Aktien sind sehr spekulativ. Es ist schwer vorherzusagen, ob das Unternehmen am Markt erfolgreich sein wird oder scheitert. Viele Unternehmen gehen pleite, bevor sie an die Börse kommen. - Eingeschränkte Liquidität:
Anders als bei börsennotierten Aktien kannst du vorbörsliche Aktien nicht jederzeit kaufen oder verkaufen. Du bist oft bis zum Börsengang oder länger gebunden. - Wenig Informationen:
Vorbörsliche Aktien sind oft schwer zu analysieren, weil es nur wenige öffentliche Informationen über das Unternehmen gibt. Du musst dich oft auf Aussagen des Unternehmens verlassen, die nicht immer objektiv sind. - Einschränkungen für Kleinanleger:
Vorbörsliche Aktien sind häufig nur für institutionelle Investoren, vermögende Privatpersonen oder Venture-Capital-Firmen zugänglich. Der Durchschnittsanleger hat oft keinen direkten Zugang.
Wo kannst du erfahren, wer vorbörsliche Aktien verkauft?
Der Markt für vorbörsliche Aktien ist nicht so reguliert und transparent wie der für börsennotierte Aktien. Aber es gibt einige Möglichkeiten, wo du solche Angebote finden kannst:
- Plattformen für vorbörsliche Aktien:
Es gibt spezialisierte Plattformen, die Zugang zu Pre-IPO-Aktien bieten:- EquityZen: Eine Plattform, die es Kleinanlegern ermöglicht, vorbörsliche Aktien von großen Start-ups zu kaufen.
- Forge Global: Ermöglicht den Kauf und Verkauf von Anteilen an privaten Unternehmen.
- Seedrs oder Crowdcube: Crowdfunding-Plattformen, die Anteile an jungen Unternehmen verkaufen.
- Netzwerke und Kontakte:
Vorbörsliche Aktien werden oft an institutionelle Investoren oder über exklusive Netzwerke verkauft. Wenn du Kontakte zu Venture-Capital-Firmen oder Start-up-Investoren hast, kannst du möglicherweise Zugang erhalten. - Direkt bei Start-ups:
Einige Unternehmen bieten privaten Investoren vor einem Börsengang Anteile an. Dies geschieht oft über spezielle Finanzierungsrunden (z. B. Series A, Series B). Du kannst dich bei Start-ups, die dich interessieren, über ihre Kapitalbeschaffungspläne informieren. - Private Börsen:
Einige Plattformen wie Nasdaq Private Market oder SharesPost ermöglichen es Investoren, Anteile an privaten Unternehmen zu handeln. Allerdings ist der Zugang oft beschränkt. - Finanzberater oder Banken:
Manche Banken oder Vermögensverwalter bieten ihren Kunden Zugang zu Pre-IPO-Aktien an. Frag bei deiner Bank nach, ob sie solche Dienstleistungen anbietet.
Fazit: Lohnt es sich?
Vorbörsliche Aktien können sehr lukrativ sein – aber nur, wenn du bereit bist, ein hohes Risiko einzugehen. Für den durchschnittlichen Anleger ist es oft schwer, Zugang zu solchen Aktien zu bekommen, und die Chancen, dass ein Unternehmen wirklich erfolgreich wird, sind unsicher.
Wenn du investieren möchtest:
- Recherchiere gründlich über das Unternehmen.
- Investiere nur Geld, das du bereit bist zu verlieren.
- Diversifiziere deine Investments, statt alles auf eine Karte zu setzen.
Falls du eher ein sicherheitsbewusster Anleger bist, könnten ETFs oder klassische Aktien eine bessere Wahl sein. Sie sind transparenter, einfacher zu handeln und weniger risikoreich.