Der Hype um die „Hermès Birkin Bag“ ist ungebrochen – doch mit Preisen ab 7.200 Euro bleibt sie für viele ein unerreichbarer Luxus. Jetzt sorgt eine erschwingliche Alternative ausgerechnet von Walmart für Furore: Die „Wirkin“, ein Lookalike der legendären Handtasche, hat dank viraler Aufmerksamkeit auf Social Media die Lagerbestände nahezu erschöpft. Doch was steckt hinter diesem Phänomen?
Ein erschwinglicher Luxus für die breite Masse
Die „Wirkin“, die bereits ab 78 Euro erhältlich ist, bietet eine preisgünstige Alternative zur echten Birkin Bag, deren Preise bei bis zu 400.000 Euro liegen können. Hergestellt aus echtem Rindsleder mit synthetischen Materialien im Inneren, zielt die Tasche auf Käufer, die den Look der Hermès-Ikone suchen, aber nicht das Budget dafür haben. Der Hersteller Kamugo gehört zu mehreren Marken, die solche Dupes auf Walmarts Plattform anbieten.
Diese preiswerte Nachbildung trifft den Nerv der Zeit: Immer mehr Käufer suchen nach Alternativen, die den Luxus-Look zu einem Bruchteil der Kosten liefern. „Die Wirkin ist für die arbeitende Klasse“, schrieb ein TikTok-Nutzer, und fasste damit den Kern des Trends treffend zusammen.
Exklusivität versus Erschwinglichkeit
Die Hermès Birkin Bag steht für Exklusivität. Sie wird nicht online verkauft und ist nur über eine längere Wartezeit oder durch zusätzliche Käufe anderer Hermès-Produkte zu erwerben – ein Punkt, der in der Vergangenheit bereits zu Klagen führte. Dennoch bleibt sie ein Symbol für Reichtum und Status, beworben durch prominente Fans wie Beyoncé, Cardi B oder die Kardashians.
Im Gegensatz dazu ermöglicht die „Wirkin“ breiteren Käuferschichten den Zugang zu einem ähnlichen Stil. Laut Reality-Star Bethenny Frankel hat Walmart hier „eine Tür geöffnet“, indem es eine funktionale und erschwingliche Version der Tasche für die Masse geschaffen hat.
Die Schattenseite der „Dupe“-Kultur
Die zunehmende Popularität von Dupes, also hochwertigen Nachahmungen ohne gefälschte Logos, hat sowohl Befürworter als auch Kritiker. Während einige Verbraucher die erschwinglichen Alternativen begrüßen, werfen andere Fragen zur Transparenz und Ethik der Hersteller auf. Kamugo etwa scheint keine eigene Website zu haben, was Zweifel an der Herkunft der Produkte aufwirft.
Auch die Auswirkungen auf Luxusmarken sind nicht zu unterschätzen. Steven Moy, Experte für Luxusmarken, argumentiert, dass Dupes wie die „Wirkin“ zwar das Markenimage langfristig nicht direkt schädigen, aber jüngere Zielgruppen ansprechen, die später zu echten Luxusmarken wechseln könnten.
Ein wachsender Markt für Alternativen
Die „Wirkin“ ist kein Einzelfall. Marken wie Lululemon, Stanley und Skims kämpfen ebenfalls gegen günstige Nachahmungen ihrer Produkte. Während einige Hersteller wie Lululemon mit Aktionen wie „Dupe Swaps“ zurückschlagen, scheint Hermès auf das Prestige und die Exklusivität seiner Marke zu setzen.
Für die Käufer bleibt die Frage, ob der Kauf eines Dupe wirklich sinnvoll ist. Viele sehen den Kauf einer Nachahmung als unbedeutend an, wenn der Besitz des Originals ohnehin keine Priorität darstellt.
Fazit: Ein Symbol für die Demokratisierung des Luxus
Die „Wirkin“ von Walmart steht exemplarisch für die Demokratisierung des Luxusmarktes. Sie zeigt, wie erschwingliche Alternativen einen Hauch von Exklusivität zugänglich machen können. Gleichzeitig wirft sie Fragen zu Transparenz, Ethik und den langfristigen Auswirkungen auf die Luxusindustrie auf.
Ob die Käufer einer „Wirkin“ jemals zu Hermès-Kunden werden oder Dupes den langfristigen Marktwert von Luxusmarken schädigen, bleibt offen. Klar ist jedoch, dass die Grenze zwischen Luxus und Mainstream weiter verschwimmt – und der Markt für erschwinglichen Luxus weiter wachsen wird.