Die Olivenölpreise sind durch einen deutlichen Anstieg der Weltproduktion kräftig gesunken. Derzeit betrifft der Rückgang allerdings vor allem die Erzeugerebene, während die Preise in Supermärkten noch auf dem Niveau des Vorjahres verharren. Dies liegt daran, dass Einzelhändler weiterhin Bestände aus der letzten Saison verkaufen.
Deutliche Preisunterschiede bei den Erzeugern
Mit der laufenden Olivenernte in mehreren Regionen hat sich der Erzeugerpreis für Olivenöl auf 5-6 Euro pro Kilo eingependelt – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den 8-9 Euro des Vorjahres. Diese Preissenkungen könnten sich ab Februar auch in den Supermärkten bemerkbar machen. Experten erwarten, dass die Verbraucherpreise von derzeit 13-14 Euro pro Liter auf 9-10 Euro sinken werden.
Anstieg der Weltproduktion als Hauptursache
Der Preisrückgang ist auf eine weltweit um bis zu 50 Prozent gestiegene Produktion zurückzuführen. Besonders Griechenland verzeichnet trotz der Herausforderungen durch Dürre einen Produktionsanstieg und wird voraussichtlich den zweiten Platz in der EU nach Spanien einnehmen. Erwartet wird eine Gesamtproduktion von 250.000 Tonnen, die allerdings unter dem Rekordwert von 350.000 Tonnen aus der Saison 2022/2023 liegt.
Internationale Einflüsse auf den Markt
Die Preise in Europa werden zudem durch die zunehmenden Olivenölimporte aus Ländern wie Tunesien und der Türkei beeinflusst. Letztere rechnet in diesem Jahr mit einer Verdopplung ihrer Produktion auf 400.000 Tonnen, wobei der Erzeugerpreis bei vergleichsweise niedrigen 3,8 Euro pro Kilo liegt.
Griechisches Olivenöl im Fokus
Die Preise für griechisches Olivenöl in loser Schüttung haben sich ebenfalls angepasst. Der Preis für eine 17-kg-Dose liegt derzeit bei 120 Euro, was einem Rückgang von 170 Euro im letzten Jahr entspricht. Trotz dieser Preissenkungen bleibt griechisches Olivenöl für seine Qualität und seinen Geschmack international gefragt.
Ausblick auf die Verbraucherpreise
Der Rückgang der Erzeugerpreise könnte für Verbraucher deutliche Einsparungen bedeuten, sobald die Bestände des Vorjahres abverkauft sind. Ab Februar dürften Supermärkte die niedrigeren Preise weitergeben, was besonders für Haushalte, die regelmäßig Olivenöl verwenden, eine Entlastung darstellt.
Fazit
Die gestiegene Produktion hat den Olivenölmarkt belebt und bietet sowohl für Erzeuger als auch Verbraucher neue Chancen. Dennoch bleibt abzuwarten, wie stark sich die Preissenkungen im Handel und langfristig auf den Konsum auswirken werden. Olivenöl bleibt ein wichtiger Bestandteil der mediterranen Ernährung und wird trotz Preisschwankungen seinen Platz als Premiumprodukt behaupten.