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EU macht Kabelchaos den Garaus – Der USB-C-Zwang kommt!

OpenClipart-Vectors (CC0), Pixabay

Es ist offiziell: Das europäische Lade-Wirrwarr hat endlich ein Ablaufdatum! Ab dem 28. Dezember 2024 gilt für neue elektronische Kleingeräte wie Smartphones, Tablets, Kopfhörer und Co. die eiserne Regel: USB-C oder nichts! Sogar Navigationsgeräte, Lautsprecher und tragbare Spielekonsolen müssen sich dem neuen Kabel-Diktat fügen. Und als wären die Hersteller nicht schon genug geschockt, werden ab April 2026 auch alle Notebooks per USB-C geladen – die EU meint es wirklich ernst!

15 Jahre Streit um ein Kabel
Man könnte meinen, die EU hätte sich hier auf die Lösung des Weltfriedens vorbereitet, so lange hat es gedauert. Bereits 2009 hatte die Kommission den ersten Vorstoß gewagt, sich mit Herstellern an einen Tisch gesetzt und… na ja, eine nette Absichtserklärung unterschrieben. Verpflichtend? Fehlanzeige. Apple winkte höflich ab und hielt an seinem Lightning-Stecker fest – der Rest der Branche ging eher halbherzig mit.

Dann lief 2014 die Einigung aus, und es geschah… nichts. 2018 folgte der nächste Versuch, aber auch der sorgte nicht für Begeisterung bei den EU-Bürokraten. Das EU-Parlament hatte genug und forderte: „Schluss mit dem Ladestecker-Basar, wir brauchen ein Gesetz!“ Und siehe da, 2022 kam die Richtlinie endlich durch.

Apple knickt ein – Lightning wird Geschichte
Ja, auch Apple, der ewige Sonderling im Ladestecker-Club, muss jetzt mitspielen. Der Lightning-Stecker, lange Zeit das Aushängeschild des iPhones, verschwindet damit in der Ladekabel-Mottenkiste, gleich neben Micro-USB. Für viele Nutzer bedeutet das: keine zehntausend verschiedenen Kabel mehr in der Schublade – danke, EU!

USB-C bringt viele Vorteile: Schnelleres Laden, zackigerer Datentransfer und vor allem – und das dürfte viele freuen – egal wie herum man das Kabel einsteckt, es funktioniert! Goodbye, Stecker-Verzweiflung um 2 Uhr morgens.

„Braucht’s das wirklich?“ fragen Kritiker
Nicht alle feiern den USB-C-Zwang als Meisterleistung der Bürokratie. Der deutsche Digitalverband Bitkom sieht die Regelung als unnötige Einmischung. Schließlich habe der Markt das Kabel-Durcheinander bereits fast selbst gelöst: Von einst 30 Ladebuchsentypen sind nur noch drei übriggeblieben. „Danke, aber wir hätten es auch alleine hinbekommen!“ scheint hier die Devise zu sein.

Zusätzlich sollen Geräte zukünftig auch ohne Ladegerät verkauft werden – immerhin stapeln sich in vielen Haushalten eh schon genug davon. Stattdessen müssen Hersteller auf der Verpackung angeben, welche Ladeleistung nötig ist und ob schnelles Laden unterstützt wird. Klingt praktisch – mal sehen, ob das die Kabel-Käufer verstehen.

Ein kleiner Sieg für die Umwelt
Die EU rechnet damit, dass die neuen Vorgaben den Elektroabfall um fast 1.000 Tonnen pro Jahr reduzieren könnten. Auch der CO2-Ausstoß soll sinken, während Verbraucher rund 250 Millionen Euro weniger für Ladegeräte ausgeben, die sie sowieso nicht brauchen. Und wer weiß, vielleicht verschwinden die Kisten voller „weiß-ich-nicht-mehr-wofür-das-war“-Kabel irgendwann wirklich aus unseren Schränken.

Fazit: Einheitlicher Stecker, weniger Chaos
Ab 2024 heißt es also: USB-C für alle. Die Kabelkiste wird übersichtlicher, die Umwelt atmet auf, und vielleicht, nur vielleicht, müssen wir bei Besuchen von Freunden nicht mehr in deren Schublade nach einem passenden Ladegerät wühlen. Ein Sieg für die Menschheit? Fast. Aber zumindest für unsere Nerven.

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