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DEGAG Kapital GmbH unsere Analyse der letzten veröffentlichten Bilant
Analyse der Bilanz der DEGAG Bestand und Neubau 1 GmbH aus Anlegersicht

DEGAG Kapital GmbH unsere Analyse der letzten veröffentlichten Bilant

ASPhotohrapy (CC0), Pixabay

Um die Bilanz der DEGAG Kapital GmbH aus Anlegersicht zu analysieren, ist es wichtig, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die damit verbundenen Chancen und Risiken für Investoren zu bewerten. Hier ist eine strukturierte Betrachtung der wichtigsten Punkte:
1. Vermögenslage (Aktiva-Seite der Bilanz)

Anlagevermögen:
Der größte Posten im Anlagevermögen sind die „Ausleihungen an verbundene Unternehmen“ mit 58 Mio. Euro (Vorjahr: 51,62 Mio. Euro). Diese Ausleihungen machen einen erheblichen Anteil an den Aktiva aus (etwa 92,4 % der Bilanzsumme). Die Vermögenslage der DEGAG Kapital GmbH ist stark von der Werthaltigkeit dieser Forderungen abhängig.
Immaterielle Vermögenswerte (2 Euro) sind vernachlässigbar.

Umlaufvermögen:
Die liquiden Mittel belaufen sich auf 762.268 Euro, was einem Rückgang von 33 % gegenüber dem Vorjahr entspricht (1,14 Mio. Euro). Dies könnte ein Signal für eine sinkende kurzfristige Liquidität sein.
Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind im Vergleich zum Vorjahr stark zurückgegangen (1,09 Mio. Euro gegenüber 8,59 Mio. Euro). Das deutet auf Rückzahlungen oder geringere Geschäftstätigkeit innerhalb der Unternehmensgruppe hin.

Fehlbetrag:
Der „Nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag“ beträgt 2,43 Mio. Euro, was auf eine bilanzielle Überschuldung hinweist. Dies ist ein potenzielles Risiko für Investoren, da es die finanzielle Stabilität des Unternehmens beeinträchtigen könnte.

2. Kapitalstruktur (Passiva-Seite der Bilanz)

Eigenkapital:
Das buchmäßige Eigenkapital beträgt 0 Euro. Dies ist problematisch aus Investorensicht, da es das Risiko erhöht und die Kreditwürdigkeit der Gesellschaft beeinträchtigen kann.
Der Verlustvortrag (2,93 Mio. Euro) und der Jahresüberschuss (475.077 Euro) neutralisieren sich nahezu, sodass der Fehlbetrag bestehen bleibt.

Fremdkapital:
Das Genussrechtskapital von 61,51 Mio. Euro ist der dominierende Posten auf der Passiva-Seite und macht fast die gesamte Bilanzsumme aus. Dies bedeutet, dass die Gesellschaft hauptsächlich durch Genussrechte finanziert wird, die als hybride Finanzierungsinstrumente Eigenkapitalcharakter haben können.
Rückstellungen (373.789 Euro) und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (285.304 Euro) sind verhältnismäßig gering.

3. Ertragslage

Zinserträge:
Die Gesellschaft erzielte Zinserträge von 6,17 Mio. Euro (Vorjahr: 6,88 Mio. Euro), was den Hauptanteil ihrer Einnahmen darstellt. Die Abhängigkeit von den Zinserträgen aus Ausleihungen an verbundene Unternehmen ist signifikant.
Der Rückgang der Zinserträge (10,3 % weniger als im Vorjahr) ist ein Warnsignal für Investoren, da es auf geringere Rückflüsse oder niedrigere Zinsen bei Neuausleihungen hindeuten könnte.

Zinsaufwendungen:
Mit 4,53 Mio. Euro sind die Zinsaufwendungen hoch, aber stabil im Vergleich zum Vorjahr (4,57 Mio. Euro). Die Zinsdifferenz ist nach wie vor positiv, was für das Geschäftsmodell entscheidend ist.

Jahresüberschuss:
Der Jahresüberschuss beträgt 475.078 Euro und ist stark rückläufig gegenüber dem Vorjahr (1,25 Mio. Euro). Der Rückgang ist ein Hinweis auf eine sinkende Rentabilität, die Investoren berücksichtigen müssen.

4. Liquiditätslage

Liquidität:
Die liquiden Mittel sind im Vergleich zum Vorjahr gesunken (von 1,14 Mio. Euro auf 762.268 Euro). Dies könnte ein Zeichen für eine schwächere Liquidität sein, insbesondere da die Gesellschaft keine Mitarbeiter beschäftigt und somit geringe Betriebsausgaben hat.

Zahlungsfähigkeit:
Laut Lagebericht ist die Zahlungsfähigkeit aktuell gesichert. Dennoch könnte die sinkende Liquidität bei unvorhergesehenen Ereignissen oder Verzögerungen bei Rückflüssen aus den Ausleihungen problematisch werden.

5. Chancen und Risiken

Chancen:
Die Gesellschaft profitiert von der Zinsdifferenz zwischen ihren Ausleihungen und den Genussrechtskapitalverpflichtungen. Diese Differenz ermöglicht es, auch in einem Niedrigzinsumfeld Erträge zu generieren.
Der Immobilienmarkt, auf den die DEGAG Kapital GmbH indirekt setzt, war in den letzten Jahren stabil und könnte auch in Zukunft von niedrigen Zinsen profitieren.

Risiken:
Konzernabhängigkeit: Die DEGAG Kapital GmbH ist stark von der Muttergesellschaft und den verbundenen Unternehmen abhängig. Wenn diese ihre Verpflichtungen nicht erfüllen können, besteht ein hohes Risiko für die Genussrechtsinhaber.
Überschuldung: Die bilanzielle Überschuldung ist ein kritischer Faktor. Obwohl das Unternehmen durch Genussrechte finanziert ist, birgt dies Risiken für Investoren, da die Rückzahlung dieser Rechte nicht gesichert ist.
Sinkende Rentabilität: Der Rückgang des Jahresüberschusses deutet auf eine Verschlechterung der Ertragslage hin. Wenn diese Entwicklung anhält, könnten Investoren in Genussrechte zukünftig geringere Renditen erhalten.

6. Fazit aus Anlegersicht

Die DEGAG Kapital GmbH ist ein spezialisiertes Finanzierungsvehikel innerhalb der DEGAG-Unternehmensgruppe, dessen Geschäft stark von den Geschäften der verbundenen Unternehmen abhängt. Aus Anlegersicht sollten folgende Punkte bedacht werden:

Positive Aspekte:
Stabilität durch den Fokus auf den Immobiliensektor.
Regelmäßige Zinsdifferenzen als Einkommensquelle.

Kritische Aspekte:
Bilanzielle Überschuldung (fehlendes Eigenkapital).
Starke Abhängigkeit von verbundenen Unternehmen und der Immobilienmarktentwicklung.
Sinkender Jahresüberschuss und abnehmende Liquidität.

Ein Investment in Genussrechte der DEGAG Kapital GmbH ist nur für risikobereite Anleger geeignet, die die Abhängigkeit vom Immobiliensektor und die Konzernstruktur verstehen. Eine unabhängige Bewertung der Werthaltigkeit der Ausleihungen und ein solides Risikomanagement sind entscheidend, um das Ausfallrisiko zu minimieren.

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