Die russischen Behörden schlagen Alarm: Die Bestände der ohnehin gefährdeten Kaspischen Robben stehen vor einer neuen Krise. Wie die Staatsagentur Tass unter Berufung auf die Universität in Machatschkala berichtet, wurden kürzlich etwa 400 Kadaver dieser geschützten Tiere an der Küste der russischen Teilrepublik Dagestan entdeckt. Dies ist nur ein weiteres Kapitel in der tragischen Geschichte eines massiven Rückgangs der Robbenpopulation.
Rückgang der Bestände und fehlender Nachwuchs
Seit Jahresbeginn dokumentieren Forscher einen drastischen Einbruch in den Beständen der Kaspischen Robben. Besonders besorgniserregend: Es gibt kaum Nachwuchs. Experten führen dies auf eine Vielzahl von Faktoren zurück, darunter Umweltverschmutzung, Überfischung und den Klimawandel, der das Ökosystem des Kaspischen Meeres drastisch verändert.
Massensterben auch in Kasachstan
Die Krise beschränkt sich nicht nur auf Russland. Auch aus Kasachstan wurden Berichte über ein Massensterben der Kaspischen Robben gemeldet. Wissenschaftler vermuten, dass neben Umweltfaktoren auch Krankheiten oder Parasiten eine Rolle spielen könnten, die durch das geschwächte Ökosystem begünstigt werden.
Schutzmaßnahmen dringend notwendig
Naturschutzorganisationen fordern dringende Maßnahmen, um das Überleben der Kaspischen Robben zu sichern. Dazu zählen strengere Kontrollen der Umweltverschmutzung, die Reduktion industrieller Aktivitäten in sensiblen Küstenregionen und eine bessere internationale Zusammenarbeit zum Schutz des Kaspischen Meeres. „Das Kaspische Meer ist ein komplexes und empfindliches Ökosystem. Wenn wir nicht schnell handeln, könnten die Kaspischen Robben bald Geschichte sein“, warnt ein Sprecher der Umweltschutzorganisation WWF.
Hoffnung auf internationale Kooperation
Russland, Kasachstan und die anderen Anrainerstaaten des Kaspischen Meeres stehen vor der Herausforderung, gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Wissenschaftler und Naturschützer betonen, dass nur ein koordiniertes Vorgehen eine Chance bietet, diese einzigartige Tierart zu retten und das Ökosystem zu stabilisieren. Die Zeit drängt – nicht nur für die Robben, sondern für das gesamte Kaspische Meer.