Haftbefehl gegen Tatverdächtigen des Magdeburger Anschlags erlassen
Nach dem verheerenden Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg hat das Amtsgericht gegen den 50-jährigen Tatverdächtigen Haftbefehl erlassen. Die Behörden werfen ihm fünffachen Mord, mehrfach versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung vor. Der Mann war am Freitagabend mit einem Fahrzeug durch den Weihnachtsmarkt gerast und hatte dabei fünf Menschen getötet, darunter einen neunjährigen Jungen und vier Frauen im Alter von 45, 52, 67 und 75 Jahren. Das Motiv des Mannes bleibt bislang unklar, die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.
Tausende Menschen gedenken der Anschlagsopfer in Magdeburg
Am Samstagabend haben tausende Menschen im Magdeburger Dom und auf dem Domplatz den Opfern des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt gedacht. Um 19.04 Uhr, genau 24 Stunden nach der Tat, läuteten alle Kirchenglocken der Stadt, um an die Tragödie zu erinnern.
Der katholische Bischof Gerhard Feige sprach von einem brutalen Akt, der die Menschen in Verzweiflung und Fassungslosigkeit zurücklasse. Der evangelische Landesbischof Friedrich Kramer appellierte in seiner Ansprache, Gewalttätern keinen Raum in der Gesellschaft zu lassen. Die emotionale Zeremonie wurde von stillem Gedenken und Kerzenlichtern begleitet.
Hausärzte besorgt über niedrige Impfquoten
Der Bundesverband der Hausärzte warnt vor gefährlich niedrigen Impfquoten bei Älteren und Risikopatienten. Laut Verbandschef Marcus Beier liegt die Impfquote für den Grippeschutz bei lediglich 40 Prozent, obwohl mindestens 75 Prozent angestrebt werden. Besonders kritisch seien die Lücken bei Auffrischungsimpfungen gegen das Corona-Virus, die vor allem Ältere und Risikogruppen betreffen.
Beier appellierte an die Bevölkerung, bei Symptomen während der Weihnachtszeit zu Hause zu bleiben, um die Verbreitung von Infektionen einzudämmen. „Das Gesundheitssystem ist weiterhin auf den Schutz der Gemeinschaft angewiesen“, betonte Beier in einem Interview.
Pistorius warnt vor hybriden Gefahren aus Russland
Verteidigungsminister Boris Pistorius hat vor einer hybriden Bedrohung durch Russland gewarnt. In einem Interview mit der Funke Mediengruppe erklärte Pistorius, dass der russische Präsident Wladimir Putin gezielt Schwachstellen Deutschlands kenne und diese ausnutze. „Ziel ist es, unsere Gesellschaft zu destabilisieren und die öffentliche Meinung zu manipulieren“, sagte der Minister.
Die Strategie Russlands umfasse eine Kombination aus klassischen Militäreinsätzen, Cyberangriffen und Propaganda, die insbesondere im digitalen Raum intensiviert werde. Pistorius forderte eine stärkere Resilienz gegen solche Angriffe und mehr internationale Zusammenarbeit zur Abwehr hybrider Bedrohungen.
Windpark-Betreiber fordern bessere Überwachung der Meere
Die Betreiber von Offshore-Windparks fordern eine intensivere Überwachung der Nord- und Ostsee, um die Anlagen vor Sabotage und Spionage zu schützen. Der Geschäftsführer des Bundesverbands Windenergie, Thimm, betonte, dass staatlich legitimierte Einsatzkräfte diese Aufgabe übernehmen müssten. „Die Sicherheit unserer Energieinfrastruktur kann nicht allein in den Händen der Betreiber liegen“, so Thimm.
Hintergrund der Forderung sind jüngste Vorfälle, bei denen in der Ostsee innerhalb kurzer Zeit Schäden an Datenkabeln festgestellt wurden. Polen hat bereits eine Überwachungsmission vorgeschlagen, und Ministerpräsident Donald Tusk plädierte für eine gemeinsame Marine-Mission der westlichen Anrainerstaaten.
Melnyk wird neuer UN-Vertreter der Ukraine
Der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, wird neuer UN-Vertreter der Ukraine in New York. Dies gab Präsident Wolodymyr Selenskyj bekannt. Melnyk erklärte, dass die Vereinten Nationen eine entscheidende Rolle bei der Erreichung eines gerechten Friedens für die Ukraine spielen müssten.
Melnyk hatte sich während seiner Zeit als Botschafter in Berlin wiederholt kritisch gegenüber der deutschen Regierung geäußert, insbesondere in Bezug auf die seiner Meinung nach zu zögerlichen Waffenlieferungen. Nach seiner Rückkehr nach Kiew war er zunächst Vizeaußenminister, bevor er als Botschafter nach Brasilien wechselte. Nun übernimmt er eine der zentralsten diplomatischen Rollen seines Landes.