Wohlfahrtsverbände und kirchliche Einrichtungen setzen sich auch in diesem Jahr dafür ein, Einsamkeit in der Weihnachtszeit zu lindern. Mit einer Vielzahl von Veranstaltungen und Aktionen schaffen sie Gelegenheiten für Gemeinschaft und Begegnung, insbesondere für Menschen, die das Fest sonst allein verbringen würden.
Beispiele für Aktionen
- Diakonie im Erzgebirge: Im Kontaktcafé der Diakonie wird an Heiligabend ein besonderes Event organisiert – statt des klassischen Weihnachtsessens wird gegrillt, um eine warme und einladende Atmosphäre zu schaffen.
- Caritas in Erfurt: Der Caritas-Tagestreff lädt ebenfalls an Heiligabend zu einem gemeinsamen Weihnachtsessen ein. Hier können Menschen zusammenkommen, die den Tag sonst allein verbringen würden, und ein festliches Menü genießen.
Einsamkeit in der Weihnachtszeit – ein wachsendes Problem
Laut der Sozialmedizinerin Steffi Riedel-Heller von der Uniklinik Leipzig ist Einsamkeit in der Gesellschaft ein zunehmend verbreitetes Phänomen. Wie sie dem MDR erklärte, sind vor allem ältere Menschen betroffen, die oft unter sozialer Isolation leiden. „Weihnachten ist eine Zeit, in der Einsamkeit besonders spürbar wird“, so Riedel-Heller. Aber auch andere Gruppen wie Alleinstehende, Studierende, die ihre Familien nicht besuchen können, oder obdachlose Menschen leiden unter der fehlenden Nähe und den gesellschaftlichen Erwartungen an das Fest.
Die Ursachen für Einsamkeit sind vielfältig:
- Verlust von Partnern oder Freunden.
- Fehlende familiäre Bindungen.
- Geringe Mobilität bei älteren oder gesundheitlich eingeschränkten Menschen.
Die Bedeutung der Aktionen
Die Treffen bieten weit mehr als nur eine warme Mahlzeit oder Gesellschaft. Sie schaffen einen Raum für Verbindung, Austausch und das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein. „Es geht darum, Menschen zu zeigen, dass sie nicht vergessen werden und dass es Orte gibt, wo sie willkommen sind“, erklärt ein Sprecher der Diakonie.
Mitmachen und Helfen
Die Wohlfahrtsverbände und Kirchen rufen gleichzeitig zur Unterstützung auf. Freiwillige Helfer werden für folgende Aufgaben gesucht:
- Vorbereitung und Organisation der Veranstaltungen.
- Koch- und Servicedienste bei Weihnachtsessen.
- Zeit schenken: Ein Gespräch, ein Lächeln oder ein Spiel können für viele einen Unterschied machen.
Auch Spenden in Form von Lebensmitteln, Geschenken oder finanzieller Unterstützung sind willkommen, um diese wichtigen Aktionen zu ermöglichen.
Einsamkeit langfristig bekämpfen
Sozialmedizinerin Riedel-Heller betont, dass die Aktionen zwar eine wertvolle Hilfe in der Weihnachtszeit sind, das Problem der Einsamkeit aber ganzjährig angegangen werden müsse. Initiativen wie regelmäßige Treffen, Telefonpatenschaften oder Besuchsdienste könnten langfristig helfen, Isolation zu verringern. „Die Gemeinschaft stärken und den Kontakt fördern – das sollte auch außerhalb der Feiertage Priorität haben“, so Riedel-Heller.
Fazit: Zusammen Weihnachten feiern
Die Aktionen von Wohlfahrtsverbänden und Kirchen zeigen, wie wichtig Solidarität und Mitgefühl in der Weihnachtszeit sind. Sie geben Hoffnung und erinnern daran, dass niemand allein sein muss – weder an Weihnachten noch im Alltag. „Ein kleines Zeichen der Zuwendung kann Großes bewirken“, resümiert die Caritas in ihrem Aufruf zur Teilnahme an den Veranstaltungen.