Das Smartphone bleibt für viele Menschen auch an Heiligabend ein fester Bestandteil des Tages. Laut einer aktuellen Umfrage des Digitalverbands Bitkom schaltet nur etwa ein Fünftel der Smartphone-Nutzer das Gerät an diesem Abend komplett stumm. Dies zeigt, dass digitale Kommunikation und Erreichbarkeit selbst am Fest der Liebe für viele nicht fehlen dürfen.
Verhalten während der Festlichkeiten
Die Umfrage verdeutlicht jedoch auch, dass es Versuche gibt, den digitalen Alltag während der Feiertage bewusst einzuschränken:
- 46 Prozent der Befragten legen das Smartphone zumindest zeitweise beiseite, etwa während des gemeinsamen Festessens oder der Bescherung.
- 8 Prozent der Haushalte verfolgen eine noch strengere Regelung und haben ein striktes Smartphone-Verbot für Heiligabend ausgesprochen. In diesen Familien wird besonderer Wert darauf gelegt, die Weihnachtszeit ohne digitale Ablenkung zu genießen.
Altersunterschiede bei der Wahrnehmung
Besonders auffällig sind die Unterschiede zwischen den Generationen. Während für viele jüngere Menschen das Smartphone ein unverzichtbarer Begleiter bleibt, empfinden vor allem ältere Personen ab 65 Jahren die Nutzung des Geräts häufig als störend. 57 Prozent der älteren Befragten sehen die Smartphone-Nutzung an Heiligabend als unangemessen oder unpassend an und plädieren für mehr persönliche Gespräche und echte Interaktionen.
Smartphone als Teil der Tradition?
Gleichzeitig zeigt sich, dass für viele Menschen das Smartphone mittlerweile fest in ihre Weihnachtstraditionen integriert ist. Es wird genutzt, um:
- Glückwünsche per Videoanruf oder Nachricht an Freunde und Verwandte zu verschicken,
- Fotos und Videos der Feierlichkeiten aufzunehmen und zu teilen,
- Weihnachtslieder oder Rezepte für das Festessen nachzuschlagen.
Gerade in Familien, die geografisch getrennt sind, ermöglicht das Smartphone eine digitale Nähe, die früher nicht denkbar war. Dies gilt insbesondere für jüngere Generationen, die soziale Netzwerke und Messenger-Dienste in ihre Feierlichkeiten einbinden.
Ein Balanceakt zwischen Nähe und Ablenkung
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass das Smartphone an Heiligabend Fluch und Segen zugleich sein kann: Einerseits bietet es Möglichkeiten zur Vernetzung und zum Teilen besonderer Momente, andererseits birgt es das Risiko, vom eigentlichen Kern des Festes – dem Zusammensein – abzulenken. Ein bewusster Umgang, etwa durch zeitweises Weglegen oder gezielte Nutzung, könnte eine Lösung sein, um beide Aspekte zu verbinden.
Während immer mehr Menschen versuchen, die digitale Nutzung zu reduzieren, bleibt die Frage, ob dies langfristig mit den steigenden Anforderungen der digitalen Kommunikation vereinbar ist. Heiligabend könnte dabei ein wichtiger Anlass sein, innezuhalten und sich auf die wirklich wichtigen Dinge zu besinnen – mit oder ohne Smartphone.