Bargeld bleibt für viele Menschen im Euroraum zwar weiterhin ein wichtiger Bestandteil ihres Alltags, doch die Bedeutung von digitalen Bezahlmethoden nimmt stetig zu. Eine aktuelle Analyse der Europäischen Zentralbank (EZB) zeigt, dass der Trend zu bargeldlosen Zahlungen auch im Jahr 2024 ungebrochen ist. Besonders bei kleinen Beträgen greifen Verbraucherinnen und Verbraucher noch häufig zu Münzen und Scheinen. Dennoch schrumpft der Anteil der Barzahlungen Jahr für Jahr.
Rückgang der Barzahlungen
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache:
- 52 Prozent der Transaktionen in diesem Jahr wurden noch mit Bargeld abgewickelt.
- 2022 lag der Anteil noch bei 59 Prozent, und 2019 waren es sogar 72 Prozent.
Dieser kontinuierliche Rückgang zeigt, dass digitale und kontaktlose Zahlungsmethoden immer mehr an Akzeptanz gewinnen. Die Corona-Pandemie hat diesen Wandel noch zusätzlich beschleunigt, da viele Verbraucher kontaktlose Bezahlmethoden aus hygienischen Gründen bevorzugten.
Gründe für den Wandel
Der schwindende Anteil der Barzahlungen lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen:
- Technologische Fortschritte: Die Verbreitung von Smartphones, kontaktlosen Bankkarten und Zahlungssystemen wie Apple Pay oder Google Pay macht digitales Bezahlen einfacher und schneller.
- Bequemlichkeit: Viele Verbraucher schätzen die Möglichkeit, Zahlungen ohne Bargeld und ohne Wechselgeld durchzuführen, besonders bei größeren Einkäufen.
- Akzeptanz im Einzelhandel: Immer mehr Geschäfte akzeptieren digitale Zahlungsmethoden, auch für kleine Beträge, wodurch die Hemmschwelle für Verbraucher sinkt.
- Sicherheitsaspekte: Viele Menschen empfinden digitale Zahlungen als sicherer, da sie weniger Bargeld mit sich führen müssen.
Bargeld bleibt für kleine Beträge relevant
Trotz des Trends zu digitalen Zahlungsmethoden bleibt Bargeld vor allem bei kleineren Beträgen weiterhin die erste Wahl. Die Analyse der EZB zeigt, dass Verbraucher bei Einkäufen wie dem schnellen Kaffee, Snacks oder anderen Kleinbeträgen bevorzugt auf Bargeld setzen. Insbesondere in ländlichen Regionen und bei älteren Menschen ist Bargeld noch fest verankert.
Zukunft des Bezahlens
Experten gehen davon aus, dass der Anteil der Barzahlungen in den kommenden Jahren weiter abnehmen wird. Gleichzeitig bemühen sich Zentralbanken und Regierungen, die Infrastruktur für digitale Zahlungen weiter auszubauen, um den Zugang für alle Bevölkerungsgruppen zu erleichtern.
Auch die Einführung eines möglichen digitalen Euros könnte den Wandel hin zu bargeldlosen Zahlungen beschleunigen. Dieses von der EZB geplante Zahlungsmittel soll die Vorteile von Bargeld mit den Möglichkeiten der Digitalisierung verbinden und den Bürgerinnen und Bürgern eine sichere und bequeme Alternative bieten.
Während Bargeld für viele Menschen im Euroraum weiterhin ein Gefühl von Sicherheit und Vertrautheit vermittelt, wird die Zukunft des Bezahlens zweifellos zunehmend digital geprägt sein. Der Übergang in eine weitgehend bargeldlose Gesellschaft ist jedoch ein Balanceakt, bei dem es darauf ankommt, den Bedürfnissen aller Generationen gerecht zu werden.