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Erneut Opfer von Anlagebetrug: Frau und Firma um zehntausende Euro betrogen

kalhh (CC0), Pixabay

Eine 68-jährige Frau aus Spittal an der Drau ist innerhalb weniger Monate zum zweiten Mal Opfer eines Anlagebetrugs mit Kryptowährungen geworden. Trotz einer früheren Betrugserfahrung überwies sie erneut einen mittleren fünfstelligen Betrag an vermeintliche Anlageberater. Parallel dazu wurde eine Firma aus dem Bezirk Villach-Land durch eine raffinierte E-Mail-Betrugsmasche um eine ähnlich hohe Summe geschädigt.

Zweiter Betrug trotz früherer Erfahrung

Bereits im Mai 2024 wurde die Frau Opfer eines Betrugs, als sie einem unbekannten Täter auf ausländische Konten mehrere zehntausend Euro überwies. Der Täter hatte ihr hohe Gewinne aus einer Bitcoin-Investition versprochen. Nachdem die Gewinne ausblieben, erstattete sie Anzeige.

Am 2. Dezember fiel sie jedoch erneut auf die gleiche Masche herein. Sie erhielt über WhatsApp eine Nachricht von einem vermeintlichen Anlageberater derselben Betrügergruppe. In der Nachricht wurde ihr mitgeteilt, dass sich auf ihrem Konto ein Bitcoinguthaben von mehreren hunderttausend Euro befände. Um dieses Guthaben auszahlen zu können, müsse sie jedoch eine Transaktionsgebühr überweisen. Die Frau leistete in vier Teilzahlungen erneut Überweisungen auf verschiedene italienische Konten.

Experten warnen vor wiederholten Angriffen

Laut Christian Baumgartner, Leiter der IT-Abteilung im Landeskriminalamt, sind solche wiederholten Betrugsfälle keine Seltenheit. Täter nutzen gezielt die Hoffnung der Opfer aus, den entstandenen Schaden wieder auszugleichen. „Die Betrüger kontaktieren ihre früheren Opfer und behaupten, dass ihre verlorenen Bitcoins oder Guthaben wiedergefunden wurden. Mit einer kleinen Einzahlung könnten sie das Geld zurückerhalten“, erklärt Baumgartner.

Baumgartner betont, dass der Schlüssel zum Schutz vor solchen Betrugsmaschen in der Recherche liegt: „Man sollte immer die Glaubwürdigkeit einer Webseite oder eines Angebots überprüfen, Erfahrungsberichte googeln und Freunde oder Familie um Rat fragen.“ Häufig sitzen die Täter im Ausland, was eine Rückholung des verlorenen Geldes extrem schwierig macht.

Firma durch gefälschte E-Mail betrogen

Einen weiteren Betrugsfall gab es im Bezirk Villach-Land. Am 6. Dezember erhielt der Kassier einer Firma eine E-Mail, die angeblich von einem Angestellten der Firma stammte. In der Nachricht wurde auf eine geänderte Bankverbindung eines Geschäftspartners hingewiesen. Die E-Mail schien authentisch, da die Absenderadresse und der Text mit früheren Nachrichten übereinstimmten. Der Kassier überwies daraufhin mehrere zehntausend Euro auf das angegebene Konto.

Der Betrug wurde erst entdeckt, als der Geschäftspartner das fehlende Geld reklamierte. Bei der Überprüfung der E-Mail stellte sich heraus, dass die Absenderadresse manipuliert worden war. Der Betrüger hatte eine täuschend echte Kopie der originalen E-Mail-Adresse verwendet, was den Betrug zunächst unentdeckt ließ.

Ermittlungen und Prävention

In beiden Fällen laufen derzeit Ermittlungen, um die Täter zu identifizieren. Experten raten Unternehmen und Privatpersonen dringend, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen:

  • Für Unternehmen: Zahlungen sollten immer durch ein Vier-Augen-Prinzip überprüft werden. Änderungen von Bankverbindungen müssen telefonisch beim Geschäftspartner verifiziert werden.
  • Für Privatpersonen: Niemals auf unaufgeforderte Nachrichten oder Anrufe reagieren, die nach Geld oder persönlichen Daten fragen. Unbekannte Angebote sollten immer kritisch hinterfragt werden.

Beide Fälle verdeutlichen, wie raffiniert Täter heutzutage vorgehen und wie wichtig es ist, bei finanziellen Transaktionen wachsam zu sein. Sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen sollten ihre Sicherheitsmaßnahmen überprüfen und verdächtige Aktivitäten umgehend melden.

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