Die Bundesregierung hat am Mittwoch einen bedeutenden Schritt zum Schutz von Natur und Artenvielfalt in Deutschland beschlossen. Mit der Verabschiedung der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt wird ein ambitionierter Fahrplan für den Naturschutz bis zum Jahr 2030 vorgelegt. Ziel ist es, den Zustand der Natur nachhaltig zu verbessern und den Lebensraum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten zu sichern.
Kernpunkt der Strategie ist die Verpflichtung, bis Ende des Jahrzehnts auf 20 Prozent der Landes- und Meeresflächen gezielte Maßnahmen zur Wiederherstellung der Natur umzusetzen. Damit folgt Deutschland den Vorgaben einer EU-Verordnung, die darauf abzielt, die dramatische Abnahme der biologischen Vielfalt zu stoppen und eine ökologisch widerstandsfähigere Landschaft zu schaffen.
Maßnahmen und Schwerpunkte
Die Strategie umfasst eine Vielzahl von Maßnahmen, darunter:
- Renaturierung von Ökosystemen: Moore, Auen und Wälder sollen revitalisiert werden, um CO₂-Emissionen zu reduzieren und die Lebensräume zu stärken.
- Förderung von Schutzgebieten: Bestehende Naturschutzflächen sollen ausgeweitet und besser vernetzt werden, um die Lebensräume von Arten wie dem Luchs, Biber und seltenen Vogelarten zu sichern.
- Nachhaltige Landwirtschaft und Forstwirtschaft: Landwirte und Waldbesitzer sollen durch Förderprogramme dabei unterstützt werden, umweltfreundliche Praktiken anzuwenden und Monokulturen zu vermeiden.
- Meeresschutz: Neben den Landflächen wird auch die Erhaltung der Meeresökosysteme betont. Maßnahmen wie der Schutz von Korallenriffen und die Reduzierung von Überfischung sollen intensiviert werden.
Finanzierung und Umsetzung
Für die Umsetzung der Strategie plant die Bundesregierung, erhebliche Mittel bereitzustellen. Um die ambitionierten Ziele zu erreichen, sollen sowohl öffentliche als auch private Investitionen mobilisiert werden. Umweltministerin betonte: „Der Schutz unserer Natur ist eine Investition in die Zukunft. Es geht nicht nur um die Artenvielfalt, sondern auch um unsere Lebensgrundlagen, die von einer intakten Umwelt abhängen.“
Internationale Bedeutung
Mit der neuen Strategie möchte Deutschland eine führende Rolle im internationalen Naturschutz einnehmen. Der Plan steht im Einklang mit den globalen Zielen des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) und dem europäischen Green Deal. „Wir müssen Verantwortung übernehmen – national, europäisch und global“, so die Ministerin. „Die Klimakrise und das Artensterben sind zwei Seiten derselben Medaille.“
Die Strategie zur biologischen Vielfalt wird von Umweltverbänden begrüßt, aber auch kritisch beobachtet. Sie fordern von der Regierung eine konsequente Umsetzung und mahnen, dass ambitionierte Ziele allein nicht ausreichen. Nun liegt es an Bund, Ländern und Kommunen, die Vision in die Praxis umzusetzen.