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Vertrag für europäisches Satellitenprogramm „Iris“ unterzeichnet – Konkurrenz zu Starlink ab 2030

43947637 (CC0), Pixabay

Die EU-Kommission hat grünes Licht für das ehrgeizige europäische Satellitenprogramm „Iris“ gegeben. Nach Angaben der Kommission wurde der Auftrag zum Bau von 290 Satelliten an ein Konsortium europäischer Unternehmen vergeben. Beteiligt sind unter anderem Airbus, die Deutsche Telekom und weitere führende Hersteller der Luft- und Raumfahrtindustrie. Das Programm hat ein Budget von 10,6 Milliarden Euro und soll bis 2030 operationell sein.

Ziel: Konkurrenz zu Starlink und unabhängige Infrastruktur

Mit dem Start von „Iris“ möchte die Europäische Union eine eigene, unabhängige Satelliteninfrastruktur schaffen, die sowohl den öffentlichen als auch den militärischen Anforderungen gerecht wird. Das Programm soll insbesondere dem US-amerikanischen Satellitennetzwerk Starlink, das von Elon Musks Unternehmen SpaceX betrieben wird, Konkurrenz machen.

„Mit ‚Iris‘ sichern wir uns einen technologischen Vorsprung und stärken unsere Souveränität im Bereich der Raumfahrt“, erklärte Thierry Breton, der für Binnenmarkt und Industrie zuständige EU-Kommissar. „Unser Ziel ist eine unabhängige und sichere Kommunikation für Europa – sowohl für zivile als auch für militärische Zwecke.“

Einsatzgebiete und Vorteile von „Iris“

Das Satellitenprogramm hat eine Vielzahl von Anwendungsbereichen:

  1. Sichere Kommunikation: „Iris“ soll den sicheren Austausch sensibler Daten ermöglichen, insbesondere für militärische Informationen und den Schutz kritischer Infrastrukturen.
  2. Konnektivität für ländliche Regionen: Die Satelliten sollen ländliche und abgelegene Gebiete mit schnellem Internet versorgen, was die digitale Infrastruktur Europas deutlich verbessern könnte.
  3. Krisenmanagement: In Notfällen wie Naturkatastrophen oder großflächigen Internetausfällen kann „Iris“ eine stabile Kommunikationsinfrastruktur bieten.
  4. Europäische Unabhängigkeit: Das Programm wird Europas Abhängigkeit von nicht-europäischen Anbietern wie Starlink und OneWeb reduzieren.

Technologische Herausforderungen und Zeitplan

Die erste Testphase von „Iris“ soll bereits 2027 beginnen, mit dem Ziel, das gesamte Netzwerk bis 2030 einsatzbereit zu machen. Die Satelliten werden voraussichtlich in einer niedrigen Erdumlaufbahn (Low Earth Orbit, LEO) platziert, ähnlich wie Starlink, um eine hohe Datenübertragungsrate und geringe Latenzzeiten zu gewährleisten.

Die größten Herausforderungen liegen in der Entwicklung der Satelliten, der Sicherstellung einer verschlüsselten und stabilen Datenübertragung sowie in der Koordinierung der verschiedenen europäischen Partner.

Kosten und Finanzierung

Die Gesamtkosten von 10,6 Milliarden Euro werden sowohl von der Europäischen Union als auch von privaten Investoren getragen. Die EU finanziert einen erheblichen Teil des Programms aus ihrem Budget für Raumfahrt und Digitalisierung. Zudem wird erwartet, dass der Betrieb von „Iris“ langfristig wirtschaftliche Vorteile bringt und Europa als Technologie- und Innovationsstandort stärkt.

Fazit

Mit „Iris“ setzt die Europäische Union ein starkes Zeichen für technologische Unabhängigkeit und digitale Souveränität. Das Programm wird nicht nur die europäische Raumfahrt stärken, sondern auch eine Vielzahl von zivilen und militärischen Anwendungen ermöglichen. Ob es gelingen wird, Starlink tatsächlich Konkurrenz zu machen, wird sich ab 2030 zeigen – sicher ist jedoch, dass Europa mit „Iris“ einen großen Schritt in Richtung technologischer Eigenständigkeit macht.

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