Heute wird ein bedeutender Meilenstein im europäischen Bahnverkehr erreicht: Zum ersten Mal verbindet ein Hochgeschwindigkeitszug Paris und Berlin direkt. Die Fahrtzeit beträgt acht Stunden und bietet eine klimafreundliche Alternative zum Flugverkehr. Die Eröffnung dieser Verbindung wird als wichtiger Schritt hin zu einer stärkeren europäischen Integration auf der Schiene gefeiert.
Die erste Direktverbindung
Der erste Zug startete heute Morgen um 9.55 Uhr vom Gare de l’Est in Paris und wird Berlin planmäßig um 18.03 Uhr erreichen. Umgekehrt verlässt der Eröffnungszug Berlin um 11.54 Uhr und kommt um 19.54 Uhr in Paris an. Diese Verbindung wird künftig täglich in beiden Richtungen angeboten.
Die Züge, die diese Strecke bedienen, sind ICEs der Deutschen Bahn, die unterwegs Zwischenhalte wie Straßburg, Karlsruhe und Frankfurt am Main einlegen. Bisher dauerte die Reise zwischen Paris und Berlin mehr als acht Stunden und erforderte mindestens einen Umstieg. Mit der neuen Direktverbindung können Reisende komfortabel von Stadtzentrum zu Stadtzentrum reisen.
Ein ökologisches Argument
Die Deutsche Bahn und die SNCF betonen die Umweltvorteile der neuen Verbindung. Laut den Betreibern stößt eine Zugfahrt zwischen Paris und Berlin nur 2 kg CO₂ pro Passagier aus, während eine Flugreise auf derselben Strecke rund 200 kg CO₂ verursacht. Die Bahnbetreiber hoffen, dass immer mehr Reisende bereit sind, die längere Reisezeit in Kauf zu nehmen, insbesondere angesichts des wachsenden Interesses an nachhaltigem Reisen.
Jean-Pierre Farandou, Vorstandsvorsitzender der SNCF, sagte heute: „Es gibt immer mehr Menschen, für die acht Stunden Reisezeit kein Problem sind – und das ist ein guter Trend.“
Preise und Buchungsbedingungen
Die Preise für die neue Direktverbindung starten bei 59,99 Euro in der zweiten Klasse und 69,99 Euro in der ersten Klasse. Die endgültigen Ticketpreise werden durch ein dynamisches Preissystem („Yield Management“) festgelegt, das sich an der Auslastung der Züge orientiert.
Ausbau der Verbindungen zwischen Frankreich und Deutschland
Mit der heutigen Einführung der neuen Hochgeschwindigkeitsverbindung steigt die Zahl der täglichen Verbindungen zwischen Frankreich und Deutschland auf insgesamt 26 Fahrten. Bereits Ende 2023 hatte die Wiederaufnahme eines Nachtzugs zwischen Paris und Berlin für Aufsehen gesorgt.
Diese Entwicklung passt zur Strategie der Europäischen Union, den internationalen Bahnverkehr deutlich auszubauen. Ziel ist es, den Hochgeschwindigkeitsverkehr bis 2030 zu verdoppeln und bis 2050 zu verdreifachen. Dafür sind umfangreiche Investitionen in die Infrastruktur notwendig, darunter der Ausbau von 20.000 km Hochgeschwindigkeitsstrecken und die Einführung eines standardisierten Signalsystems.
Fazit
Die heutige Eröffnung der Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Paris und Berlin ist ein wichtiger Schritt in Richtung eines nachhaltigeren und besser vernetzten Europas. Die Verbindung bietet nicht nur eine umweltfreundliche Alternative zum Flugverkehr, sondern stärkt auch die Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland. Die Resonanz der Reisenden wird zeigen, ob diese neue Direktverbindung das Potenzial hat, den europäischen Bahnverkehr langfristig zu revolutionieren.