Im Jahr 2024 sind weltweit mindestens 54 Journalisten aufgrund ihrer Arbeit getötet worden. Dies berichtet die Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen (RSF) in ihrer aktuellen Jahresbilanz. Besonders alarmierend: Fast ein Drittel dieser Todesfälle ereignete sich im Gazastreifen, was die Region zum gefährlichsten Einsatzgebiet für Journalistinnen und Journalisten macht.
Ein gefährlicher Beruf: Journalisten im Kreuzfeuer
Die Zahl der getöteten Journalistinnen und Journalisten entspricht bereits jetzt, Ende November, dem Niveau des Vorjahres. RSF weist jedoch darauf hin, dass viele Todesfälle erst im Nachhinein bekannt werden. Es ist daher davon auszugehen, dass die tatsächliche Zahl der Opfer 2024 noch steigen wird.
Die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten, insbesondere in Konfliktgebieten, ist mit extremen Risiken verbunden. Sie geraten häufig zwischen die Fronten, werden gezielt angegriffen oder Opfer von Gewalt, weil sie Missstände aufdecken oder kritische Berichterstattung leisten.
Gazastreifen: Eine besonders gefährliche Zone
Der Gazastreifen hat sich 2024 als besonders gefährliches Einsatzgebiet erwiesen. Hier wurden allein 17 der 54 getöteten Journalistinnen und Journalisten Opfer von Gewalt. Die eskalierenden Konflikte in der Region führten zu einer erhöhten Gefährdung der Pressefreiheit. Laut RSF sind gezielte Angriffe auf Medienschaffende dort keine Seltenheit.
Globale Trends und Gefahren
Die Gefährdung von Journalistinnen und Journalisten beschränkt sich jedoch nicht nur auf Krisengebiete wie den Gazastreifen. Weltweit sehen sich Medienschaffende zunehmenden Bedrohungen ausgesetzt:
- Gezielte Angriffe: In vielen Ländern werden Journalistinnen und Journalisten aufgrund ihrer Berichterstattung gezielt ermordet, insbesondere wenn sie über Korruption, Drogenkartelle oder Menschenrechtsverletzungen berichten.
- Konfliktzonen: Kriegs- und Krisengebiete bleiben weiterhin hochriskant, da Medienschaffende oft zwischen die Fronten geraten oder von Konfliktparteien als Zielscheiben wahrgenommen werden.
- Repressionen: In autoritären Staaten werden Medienschaffende nicht nur inhaftiert, sondern auch Opfer von Gewalt und Bedrohungen, wenn sie sich kritisch äußern.
Appell für mehr Schutz
RSF fordert die internationale Gemeinschaft dringend auf, mehr für den Schutz von Journalistinnen und Journalisten zu tun. Dazu gehören:
- Bessere Sicherheitsmaßnahmen für Medienschaffende in Krisengebieten.
- Konsequente Strafverfolgung derjenigen, die Gewalt gegen Journalisten ausüben.
- Stärkere Unterstützung unabhängiger Medien und Organisationen, die sich für Pressefreiheit einsetzen.
Fazit: Pressefreiheit unter Beschuss
Die Zahl der getöteten Journalistinnen und Journalisten im Jahr 2024 verdeutlicht, dass die Pressefreiheit weltweit unter massivem Druck steht. Hinter jeder Zahl stehen Menschen, die oft ihr Leben riskierten, um die Öffentlichkeit zu informieren und Missstände aufzudecken. Der Schutz dieser mutigen Frauen und Männer ist nicht nur eine Frage der Menschlichkeit, sondern auch eine zentrale Voraussetzung für Demokratie und freie Gesellschaften.