Dark Mode Light Mode

Erhöhte Acrylamid-Belastung in Trockenobst: Was Verbraucher wissen sollten

szjeno09190 (CC0), Pixabay

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat bei einer Untersuchung von Trockenobstprodukten alarmierende Ergebnisse veröffentlicht. In 60 Prozent der getesteten Proben wurde Acrylamid nachgewiesen, ein Stoff, der als potenziell krebserregend gilt. Diese Erkenntnisse werfen wichtige Fragen zur Lebensmittelsicherheit und zum Verbraucherschutz auf.

Was ist Acrylamid und warum ist es gefährlich?

Acrylamid ist eine chemische Verbindung, die bei bestimmten Lebensmittelverarbeitungsprozessen entsteht, insbesondere bei hohen Temperaturen. Sie kann in stärkehaltigen Lebensmitteln wie Pommes, Brot, Keksen und nun auch in Trockenobst vorkommen. Studien legen nahe, dass Acrylamid das Krebsrisiko erhöhen kann, weshalb es als bedenklicher Stoff eingestuft wird.

Ergebnisse der Untersuchung

Das BVL untersuchte eine Vielzahl von Trockenobstproben, darunter beliebte Sorten wie getrocknete Aprikosen, Datteln, Feigen und Rosinen. Die Ergebnisse sind besorgniserregend:

  • 60 Prozent der Proben enthielten nachweisbare Mengen an Acrylamid.
  • Einige der Proben wiesen sogar besonders hohe Belastungen auf, die über den von der EU empfohlenen Richtwerten liegen.

Die genauen Ursachen für die Belastung sind nicht abschließend geklärt. Es wird jedoch vermutet, dass die Trocknungsprozesse, insbesondere bei hohen Temperaturen, zur Entstehung von Acrylamid beitragen könnten.

Empfehlungen für Verbraucher

Das BVL gibt klare Hinweise, wie Verbraucher ihr Risiko minimieren können:

  1. Abwechslung in der Ernährung: Eine vielseitige Ernährung reduziert die Wahrscheinlichkeit, große Mengen eines belasteten Lebensmittels zu konsumieren.
  2. Achten auf Herkunft und Qualität: Trockenobst aus biologischem Anbau oder von vertrauenswürdigen Herstellern könnte weniger belastet sein.
  3. Verzicht auf stark belastete Produkte: Wenn der Verdacht auf eine hohe Acrylamid-Belastung besteht, sollte der Verzehr solcher Produkte eingeschränkt werden.
  4. Selber trocknen: Wer Trockenobst selbst herstellt, kann auf schonende Verfahren mit niedrigeren Temperaturen setzen, um die Bildung von Acrylamid zu verringern.

Was bedeutet das für die Lebensmittelsicherheit?

Die Ergebnisse zeigen, dass auch vermeintlich gesunde Lebensmittel wie Trockenobst nicht frei von Belastungen sind. Dies wirft Fragen zur Regulierung und Kontrolle der Lebensmittelproduktion auf. Zwar gibt es bereits EU-weite Richtlinien zur Reduktion von Acrylamid in Lebensmitteln, doch scheinen diese nicht konsequent auf alle Produktgruppen angewendet zu werden.

Das BVL fordert die Hersteller auf, ihre Produktionsprozesse zu überprüfen und anzupassen, um die Belastung durch Acrylamid zu minimieren. Gleichzeitig appelliert die Behörde an die EU, strengere Grenzwerte und verpflichtende Maßnahmen für alle Lebensmittelkategorien einzuführen.

Fazit

Die Untersuchung des BVL macht deutlich, dass Verbraucher auch bei vermeintlich gesunden Lebensmitteln wie Trockenobst wachsam sein sollten. Während Trockenobst wichtige Nährstoffe liefert, kann es durch Acrylamid belastet sein. Eine abwechslungsreiche Ernährung und der bewusste Umgang mit Lebensmitteln sind daher der beste Schutz.

Die Ergebnisse unterstreichen zudem die Notwendigkeit, Lebensmittelsicherheit auf allen Ebenen zu stärken – von der Produktion über die Regulierung bis hin zur Aufklärung der Verbraucher. Nur so lässt sich langfristig gewährleisten, dass gesundes Essen auch wirklich gesund bleibt.

Add a comment Add a comment

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Previous Post

BaFin warnt vor unerlaubten Aktivitäten von Alpen Invest

Next Post

Vorläufige Insolvenzverwaltung über die DASYM GmbH angeordnet