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Veganer Käse: Trendprodukt im Check – selten Keime, aber Vorsicht für empfindliche Gruppen

kamilla02 (CC0), Pixabay

Vegane Käsealternativen erobern die Supermärkte und erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Doch wie sicher sind diese Produkte aus mikrobiologischer Sicht? Eine bundesweite Untersuchung des Bundesweiten Überwachungsplans (BÜp) hat Licht ins Dunkel gebracht – mit überwiegend positiven Ergebnissen. Doch Verbraucher sollten vor allem bei empfindlichen Gruppen wachsam bleiben.


Die Untersuchung: Veganer Käse auf dem Prüfstand

375 Proben veganer Käsealternativen auf Basis von Mandeln, Cashewkernen, Walnüssen und Nussmischungen wurden 2023 unter die Lupe genommen. Ziel war es, mögliche krankheitserregende Bakterien zu identifizieren. Die gute Nachricht: Nur wenige Proben enthielten Erreger.

  • Bacillus cereus wurde in 2,2 % der Proben nachgewiesen (8 von 357 Proben).
  • Clostridium perfringens trat in nur einer Probe auf (0,3 %).
  • Keine der Proben enthielt Salmonellen, Listerien oder koagulasepositive Staphylokokken.

„Das ist ein erfreuliches Ergebnis“, erklärte Friedel Cramer, Präsident des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). „Die Produkte schneiden in der Mehrheit mikrobiologisch gut ab.“


Warum Vorsicht trotzdem geboten ist

Wie bei herkömmlichem Käse erfolgt die Herstellung veganer Alternativen oft durch Fermentierung. Dabei können sich Bakterien vermehren, wenn Hygienestandards nicht eingehalten werden. Ein ernüchterndes Beispiel liefert Frankreich: Dort führte der Verzehr veganer Käsealternativen im Jahr 2022 zu Krankheitsausbrüchen durch Listerien, von denen auch Schwangere betroffen waren.

Für sensible Verbrauchergruppen – Schwangere, ältere oder immungeschwächte Menschen – könnte auch ein geringes Risiko gesundheitliche Folgen haben. Ihnen wird daher geraten, vorsichtshalber auf vegane Käsealternativen zu verzichten.


Fazit: Gut, aber nicht ohne Risiko

Vegane Käsealternativen haben sich in der Untersuchung als überwiegend sicher erwiesen, doch ein Restrisiko bleibt. „Auch bei pflanzlichen Produkten ist eine mögliche Keimbelastung nicht ausgeschlossen. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten auf eine hygienische Lagerung achten“, so Cramer.

Für die meisten Menschen sind vegane Käseprodukte eine sichere und schmackhafte Wahl. Für empfindliche Gruppen jedoch gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht.


Weitere Informationen:
Bericht zum Bundesweiten Überwachungsplan (BÜp) 2023 unter: www.bvl.bund.de/buep

Veröffentlicht am: 05.12.2024

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