Eine aktuelle Analyse der Konvention der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) zeigt alarmierende Entwicklungen: Drei Viertel der Landflächen der Erde sind in den letzten 30 Jahren trockener geworden. Sollte der Ausstoß von Treibhausgasen nicht erheblich reduziert werden, könnten noch mehr fruchtbare Landflächen in Trockengebiete umgewandelt werden. Die Folgen wären gravierend für die Landwirtschaft, Ökosysteme und Millionen von Menschen weltweit.
Steigende Trockengebiete weltweit
Laut der Studie der UNCCD hat sich 7,6 Prozent der weltweiten Landflächen in diesem Zeitraum von feuchten Gebieten in Trockengebiete verwandelt. Dies bedeutet, dass immer mehr Regionen von Wasserknappheit, Dürren und Bodenerosion betroffen sind. Diese Veränderungen bedrohen nicht nur die lokale Landwirtschaft, sondern auch die biologische Vielfalt und die Lebensgrundlage vieler Menschen.
Ursachen und Haupttreiber
- Klimawandel: Der Anstieg der globalen Temperaturen und unregelmäßige Niederschlagsmuster führen zu einer beschleunigten Austrocknung von Landflächen.
- Abholzung und Landnutzungsänderungen: Der Verlust von Wäldern und die Überbeanspruchung von Böden durch intensive Landwirtschaft verschärfen das Problem.
- Wasserressourcen: Die Übernutzung von Grundwasserreservoirs in trockenen Gebieten reduziert langfristig die Verfügbarkeit von Wasser.
Folgen für Landwirtschaft und Ökosysteme
- Ernährungsunsicherheit: Fruchtbare Böden werden unbrauchbar, was die Nahrungsmittelproduktion weltweit gefährdet.
- Zerstörung von Ökosystemen: Trockengebiete verlieren oft ihre Artenvielfalt, da Pflanzen und Tiere sich nicht schnell genug an die veränderten Bedingungen anpassen können.
- Soziale und wirtschaftliche Folgen: Millionen von Menschen könnten gezwungen sein, ihre Heimat zu verlassen, da die Landwirtschaft als Lebensgrundlage nicht mehr tragbar ist.
Regionen mit den größten Risiken
Besonders betroffen sind Gebiete in Afrika, Asien und Lateinamerika. Doch auch in Südeuropa und den USA gibt es zunehmend Probleme mit Dürreperioden und Wasserknappheit. Die Wüstenbildung schreitet in vielen Regionen schneller voran als bisher prognostiziert.
Handlungsempfehlungen der UN
Die UNCCD fordert eine drastische Reduktion der Treibhausgasemissionen und nachhaltigere Landnutzungspraktiken. Konkret schlägt die Organisation folgende Maßnahmen vor:
- Aufforstungsprogramme: Die Wiederherstellung von Wäldern könnte den Wasserhaushalt verbessern und die Bodenerosion verringern.
- Nachhaltige Landwirtschaft: Durch Methoden wie Fruchtwechsel, reduzierte Bodenbearbeitung und den Einsatz von wassersparender Technik können Böden besser geschützt werden.
- Internationale Zusammenarbeit: Länder sollten ihre Anstrengungen zur Bekämpfung der Wüstenbildung koordinieren und Finanzmittel für betroffene Regionen bereitstellen.
Fazit
Die Warnung der UNCCD zeigt, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um die fortschreitende Austrocknung von Landflächen zu stoppen. Der Klimawandel, verbunden mit unnachhaltiger Landnutzung, ist der Haupttreiber dieser besorgniserregenden Entwicklung. Ohne entschlossene Maßnahmen könnten die Folgen für Mensch und Natur weltweit katastrophal sein. Es liegt in der Verantwortung von Regierungen, Unternehmen und Einzelpersonen, gemeinsam für den Schutz der Erde zu handeln.