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Fünf Jahre nach Corona: Unter-50-Jährige leiden weiterhin unter psychischen Belastungen

SamuelFJohanns (CC0), Pixabay

Auch fünf Jahre nach Ausbruch der Corona-Pandemie zeigen sich bei vielen Menschen noch deutliche gesundheitliche und psychische Spuren. Besonders betroffen sind Menschen unter 50 Jahren, wie eine neue Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt. Laut den zitierten Funke-Zeitungen sind die psychischen Auswirkungen in dieser Altersgruppe gravierender als nach der weltweiten Finanzkrise von 2008 bis 2010.

Psychische Belastungen stärker als nach der Finanzkrise

Die Studie des DIW verdeutlicht, dass die Corona-Pandemie einen nachhaltigeren Einfluss auf die Psyche der Unter-50-Jährigen hatte als die Finanzkrise. Während sich Menschen aller Altersgruppen nach der Finanzkrise ähnlich schnell erholten, fallen die langfristigen Folgen der Pandemie deutlich unterschiedlich aus. Jüngere Menschen hatten mehr Schwierigkeiten, sich von den psychischen Belastungen zu erholen, die durch Kontaktbeschränkungen, Ausgangssperren und die allgemeine Unsicherheit ausgelöst wurden.

Gründe für die stärkeren Belastungen

Die Forscher identifizierten mehrere Faktoren, die die erhöhte Anfälligkeit der Unter-50-Jährigen erklären könnten:

  • Berufliche Unsicherheit: Viele Menschen in dieser Altersgruppe sind in der Phase des Karriereaufbaus oder haben hohe berufliche Verpflichtungen. Die pandemiebedingten Einschränkungen führten oft zu finanziellen Unsicherheiten und Arbeitsplatzverlusten.
  • Familienverantwortung: Eltern jüngerer Kinder mussten mit der Schließung von Schulen und Kitas umgehen, was zusätzliche Belastungen verursachte.
  • Soziale Isolation: Jüngere Menschen, die oft ein aktiveres soziales Leben führen, litten stärker unter den sozialen Einschränkungen.
  • Fehlende Bewältigungsstrategien: Ältere Menschen haben möglicherweise aufgrund ihrer Lebenserfahrung effektivere Mechanismen, um mit Krisensituationen umzugehen.

Langfristige Auswirkungen auf die Gesellschaft

Die anhaltenden psychischen Belastungen könnten langfristige Folgen haben, darunter:

  • Arbeitswelt: Sinkende Produktivität und erhöhte Fehlzeiten durch psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen.
  • Gesundheitssystem: Eine steigende Nachfrage nach psychotherapeutischen und psychiatrischen Leistungen, die bereits jetzt an Kapazitätsgrenzen stoßen.
  • Gesellschaftliche Kohäsion: Zunehmende Spannungen innerhalb der Gesellschaft, da die psychischen Belastungen das Vertrauen in staatliche Institutionen oder soziale Netzwerke beeinflussen könnten.

Vergleich mit älteren Menschen

Interessanterweise zeigen ältere Menschen laut der DIW-Studie eine größere Resilienz gegenüber den psychischen Auswirkungen der Pandemie. Forscher führen dies auf stabilere soziale Netzwerke und eine geringere Abhängigkeit von beruflichen Zwängen zurück.

Was kann getan werden?

Die Studienautoren und weitere Experten fordern gezielte Maßnahmen, um die Folgen der Pandemie zu bewältigen:

  • Niedrigschwellige psychologische Unterstützung: Ausbau von Beratungsangeboten und leichterer Zugang zu Therapien.
  • Förderung sozialer Aktivitäten: Initiativen zur Wiederherstellung sozialer Netzwerke und zur Bekämpfung von Isolation.
  • Arbeitsplatzsicherheit: Maßnahmen zur Förderung stabiler Arbeitsverhältnisse, insbesondere in Krisenzeiten.
  • Stärkere Präventionsarbeit: Programme zur Förderung der psychischen Gesundheit und Resilienz, vor allem für jüngere Menschen.

Fazit

Die Corona-Pandemie hat tiefe Spuren in der Psyche vieler Menschen hinterlassen, besonders bei den Unter-50-Jährigen. Während ältere Menschen sich vergleichsweise besser von den Belastungen erholen konnten, sind jüngere Menschen mit langfristigen Folgen konfrontiert. Es bleibt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, diesen Menschen durch gezielte Unterstützung und präventive Maßnahmen zu helfen, die Krise nachhaltig zu überwinden.

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