Nach massiver Kritik chinesischer Frauen haben sich mehrere Hersteller von Slipeinlagen dafür entschuldigt, dass ihre Produkte deutlich kürzer sind als auf der Verpackung angegeben. Ein Bericht der BBC zeigt, dass Videos in sozialen Netzwerken die Abweichungen zwischen der tatsächlichen und der angegebenen Länge aufgedeckt haben. Diese Enthüllungen führten zu heftigen Reaktionen und einer Debatte über Qualitätsstandards bei Hygieneartikeln in China.
Kritik durch Social-Media-Enthüllungen
Die Kritik begann Anfang November, als eine Nutzerin der chinesischen Plattform Xiaohongshu neun verschiedene Marken überprüfte. Mithilfe eines Maßbands zeigte sie, dass alle Produkte kürzer waren als die auf der Verpackung angegebenen Maße. Ihre Frage: „Kann man mit ein paar Zentimetern weniger reich werden?“ sorgte für breite Resonanz. Innerhalb kurzer Zeit wurde das Thema in sozialen Netzwerken heiß diskutiert, und die Hersteller wurden beschuldigt, betrügerisch zu handeln.
Mangelhafte Produkte weit verbreitet
Eine Untersuchung des staatlich finanzierten Nachrichtenmagazins „The Paper“ bestätigte die Vorwürfe: Rund 90 Prozent der getesteten Produkte wiesen Abweichungen auf, meist um mindestens einen Zentimeter. Schlimmer noch: Viele der Produkte enthielten kürzere absorbierende Schichten, was die Saugfähigkeit beeinträchtigte. Angesichts des Skandals gelobte die Marke ABC in einem offiziellen Statement Besserung und versprach, zukünftige Produkte ohne Abweichungen herzustellen.
Behörden planen Anpassung der Normen
Infolge der Beschwerden kündigten chinesische Behörden an, die aktuellen nationalen Normen für Slipeinlagen zu überarbeiten. Ziel sei es, die Qualität und Sicherheit von Hygieneartikeln zu verbessern und so das Vertrauen der Verbraucherinnen zurückzugewinnen.
Wiederholte Skandale in der Vergangenheit
Der aktuelle Skandal ist nicht der erste dieser Art. Bereits 2016 deckte die Polizei im Südosten Chinas eine großangelegte Fälschungsaktion auf, bei der Millionen von Slipeinlagen unter unhygienischen Bedingungen hergestellt und als Markenprodukte verkauft wurden. Im Jahr 2021 geriet die Marke Space 7 in die Kritik, nachdem eine Kundin behauptet hatte, sie habe eine Nadel in einer Slipeinlage gefunden. Das Unternehmen entschuldigte sich und leitete eine Untersuchung ein.
Frauen fordern Transparenz und Qualität
Slipeinlagen sind in China das am häufigsten verwendete Hygieneprodukt für Frauen, mit einem geschätzten Marktwert von 12,3 Milliarden Euro. Verbraucherinnen fordern nun strengere Kontrollen und mehr Transparenz seitens der Hersteller. Der aktuelle Skandal zeigt erneut die Bedeutung von klaren Standards und Verbraucherschutz, um das Vertrauen in solche essenziellen Produkte wiederherzustellen.