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Kochworkshops als unterstützende Therapie bei Depressionen und Essstörungen

Pexels (CC0), Pixabay

Gemeinsames Kochen unter professioneller Anleitung kann Menschen mit Depressionen und Essstörungen signifikant helfen. Dies zeigt eine aktuelle Studie mit Beteiligung der Medizinischen Universität Graz, die im Fachjournal Nutrients veröffentlicht wurde. Die Untersuchung weist darauf hin, dass kulinarische Workshops nicht nur die Stimmung der Teilnehmer verbessern, sondern auch langfristig gesunde Lebensgewohnheiten fördern können.

Innovative Ergänzung zur klassischen Therapie

Die Behandlung von Depressionen setzt meist auf eine Kombination aus Medikamenten und Psychotherapie, so das Forschungsteam um Sabrina Mörkl von der Klinischen Abteilung für Medizinische Psychologie, Psychosomatik und Psychotherapie der MedUni Graz. Kulinarische Workshops bieten jedoch einen neuartigen Ansatz, der Ernährung und positive Erfahrungen mit Essen als integrale Bestandteile der Therapie einbindet. „Die Kulinarische Medizin verbindet gesunde Ernährung mit positiven Erlebnissen und bietet einen ganzheitlichen Ansatz zur Behandlung psychischer Störungen wie Depressionen und Essstörungen“, heißt es in der Studie.

Aufbau und Durchführung der Workshops

Im Rahmen der Studie wurden fünf Kochworkshops durchgeführt, die von einem professionellen Koch und einem Ernährungstherapeuten geleitet wurden. Insgesamt nahmen 39 Patientinnen und Patienten teil, davon 29 mit Depressionen und zehn mit Essstörungen. Die Teilnehmenden beantworteten vor und nach den Workshops Fragebögen zu ihren Ernährungsgewohnheiten, ihrer Stimmung und gaben Feedback zu den Kursen.

Verbesserte Stimmung und weniger Hoffnungslosigkeit

Die Ergebnisse waren überaus positiv: 90 Prozent der Teilnehmer gaben an, die Workshops weiterempfehlen zu wollen. Bei allen Teilnehmenden zeigte sich eine signifikante Verbesserung der Stimmung, insbesondere bei Gefühlen von Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und Müdigkeit. Menschen mit Depressionen berichteten von Verbesserungen auf fast allen Stimmungsskalen, während bei Patientinnen und Patienten mit Essstörungen insbesondere die Traurigkeit zurückging.

Nachhaltige Auswirkungen auf Gesundheit und Lebensstil

Die Workshops hatten nicht nur kurzfristige Effekte. Die Forscherinnen und Forscher heben hervor, dass solche Interventionen auch zu nachhaltigen Veränderungen des Lebensstils beitragen können. „Sie fördern langfristig gesunde Gewohnheiten, die sich sowohl körperlich als auch geistig positiv auswirken“, betont das Forschungsteam. Zukünftige Studien sollen klären, wie sich diese positiven Veränderungen dauerhaft auf psychiatrische Störungen auswirken.

Fazit: Ganzheitlicher Ansatz in der Therapie

Die Studie zeigt, dass kulinarische Workshops eine vielversprechende Ergänzung zu herkömmlichen Therapieformen darstellen können. Sie ermöglichen Betroffenen nicht nur, gesunde Ernährung in ihren Alltag zu integrieren, sondern stärken auch ihre psychische Gesundheit durch positive, gemeinschaftliche Erfahrungen. Damit könnten solche Workshops in Zukunft zu einem festen Bestandteil moderner Therapiekonzepte für Depressionen und Essstörungen werden.

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