Razzia in Jandelsbrunn: Wohnmobile und vielleicht ein bisschen mehr?
Die Staatsanwaltschaft Landshut, die sich offensichtlich nicht für Campingurlaube interessiert, ordnete die Durchsuchungen an. Betroffen waren sowohl das Werksgelände als auch verschiedene Standorte im Bundesgebiet. Zwei Manager wurden direkt abgeführt – vermutlich ein weniger glamouröser Abgang, als sie es gewohnt sind.
Bestechung? Aber bitte mit Stil
Im Fokus der Ermittlungen stehen drei Manager zwischen 57 und 71 Jahren. Zwei von ihnen sollen in der Chefetage von Knaus Tabbert residiert haben, während der dritte eine Investmentgesellschaft im Saarland lenkte. Die mutmaßliche Vorgehensweise liest sich wie das Drehbuch einer schlecht geschriebenen Wirtschaftssatire: Zulieferer zahlen Schmiergelder, die Manager kassieren und verteilen großzügig Aufträge.
Deutschlandweite Aktion – fast wie ein Roadtrip
Statt mit Wohnmobilen auf Reisen zu gehen, machten sich die Ermittler auf einen eigenen Roadtrip durch sechs Bundesländer und die Schweiz. Das Ziel: Daten, Akten und Beweise einsacken. Und ja, sie wurden fündig. Vielleicht planen die Manager ja schon eine Verteidigung à la „Das war nur ein Bonusprogramm für gute Zulieferer!“
Knaus Tabbert: „Wir? Niemals!“
Das Unternehmen beeilte sich, klarzustellen, dass es selbst natürlich absolut unschuldig ist. Nur „einzelne Mitglieder des Managements“ seien betroffen. Vielleicht ist das die Zeit, in der der Betriebsrat ein „Monopoly“-Turnier für die verbleibenden Manager organisiert, um sie von weiteren kreativen Geschäftsideen abzuhalten.
Personelle Wechsel – Zufall oder Schicksal?
Interessanterweise verabschiedete sich Ende Oktober der bisherige Vorstandsvorsitzende Wolfgang Speck. Offizielle Begründung: „persönliche Gründe.“ Klingt überzeugend, wenn man nicht gerade nach Zusammenhängen sucht. Sein Nachfolger, Wim de Pundert, hat gleich doppelte Aufgaben übernommen – ob er sich dabei wie in einem Wohnmobil fühlt, das bergauf fährt, bleibt unklar.
Produktionspause oder „Wir machen mal Inventur“
Seit Mitte November steht die Produktion in Jandelsbrunn und Nagyoroszi in Ungarn still. Offiziell will man Lagerbestände abbauen. Inoffiziell könnte es auch sein, dass die Belegschaft gerade mit dem Sichten von Durchsuchungsprotokollen beschäftigt ist.
Bis die Ermittlungen abgeschlossen sind, bleibt abzuwarten, ob die Manager am Ende ein Campingplatz, ein Gerichtssaal oder doch nur eine peinliche Fußnote in der Unternehmensgeschichte erwartet. Unschuldsvermutung hin oder her – das Drama um Knaus Tabbert hat Potenzial für die nächste Netflix-Doku.