Die Vorbereitungen für Silvester laufen auf Hochtouren, und der deutsche Handel rechnet in diesem Jahr mit einer steigenden Nachfrage nach Böllern und Raketen. Laut aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes wurden bis Ende September fast 26.000 Tonnen Feuerwerkskörper nach Deutschland importiert. Das entspricht einem Anstieg von rund sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dennoch liegt die Menge weiterhin unter dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019.
Herkunft der Feuerwerkskörper
Fast alle importierten Feuerwerksartikel, 99 Prozent, stammen aus China, dem weltweit führenden Produzenten von Feuerwerk. Dort werden die meisten Silvesterknaller und Raketen hergestellt, die anschließend in großen Mengen nach Europa exportiert werden. Die starke Abhängigkeit von chinesischen Importen ist seit Jahren charakteristisch für den deutschen Markt.
Weitere Lieferungen vor dem Jahreswechsel
Es wird erwartet, dass in den Wochen vor Silvester noch zusätzliche Mengen an Feuerwerkskörpern importiert werden. Der Handel stellt sich darauf ein, dass viele Menschen nach den Einschränkungen der letzten Jahre wieder verstärkt Silvester feiern möchten. Besonders die Verkaufszahlen für Böller und Raketen könnten an alte Traditionen anknüpfen.
Vergleich mit der Vor-Corona-Zeit
Der aktuelle Anstieg zeigt eine deutliche Erholung des Marktes, nachdem in den vergangenen Jahren pandemiebedingte Verkaufsverbote oder Einschränkungen den Feuerwerksabsatz massiv reduziert hatten. Im Vergleich zu 2019, dem letzten Jahr vor den Corona-Maßnahmen, liegen die Importzahlen jedoch weiterhin niedriger. Dies könnte auch auf ein verändertes Konsumverhalten oder auf die zunehmende Kritik an Feuerwerk zurückzuführen sein.
Kritik und Diskussionen über Feuerwerkskörper
Mit dem wachsenden Interesse an Feuerwerk kehren auch die Diskussionen über dessen Auswirkungen zurück. Kritiker weisen auf die Umweltbelastung durch Feinstaub, die Lärmbelästigung und die Gefahren für die öffentliche Sicherheit hin. Zudem stehen die Produktionsbedingungen in China und die Transportwege zunehmend in der Kritik.
Einige Städte und Gemeinden in Deutschland erwägen erneut böllerfreie Zonen oder rufen dazu auf, den privaten Feuerwerksgebrauch zu reduzieren. Auch Alternativen wie Lichtshows und gemeinschaftliche Feuerwerke gewinnen an Popularität, da sie als umweltfreundlichere und sicherere Optionen gelten.
Fazit
Die Importzahlen deuten darauf hin, dass Silvester 2024 wieder mit mehr Feuerwerk gefeiert wird als in den Vorjahren. Trotz steigender Nachfrage bleibt der Markt hinter den Zahlen von 2019 zurück, und die Debatten über die Zukunft von privatem Feuerwerk dürften erneut aufflammen. Für viele bleibt die Frage, ob die Tradition des Knallens in den kommenden Jahren unter wachsendem gesellschaftlichem Druck weiter Bestand haben wird.