Das Korallensterben am Great Barrier Reef in Australien hat ein nie dagewesenes Ausmaß erreicht. Laut dem Australischen Institut für Meereswissenschaften weisen Untersuchungen an zwölf Teil-Riffen Sterblichkeitsraten von bis zu 72 Prozent auf. Diese alarmierenden Zahlen verdeutlichen die Dramatik der Lage, wie Experten betonen.
Kipp-Punkt rückt näher
Die Umweltschutzorganisation WWF warnt vor einem gefährlichen Kipp-Punkt, ab dem das Ökosystem des Great Barrier Reefs unumkehrbar geschädigt wäre. „Wir stehen an der Schwelle zu einer ökologischen Katastrophe“, heißt es von Seiten der Organisation. Das Riff ist eines der artenreichsten Ökosysteme der Welt und eine wichtige Lebensgrundlage für zahlreiche Tierarten.
Ursache: Steigende Wassertemperaturen
Hauptverantwortlich für das massenhafte Sterben der Korallen sind die anhaltend steigenden Wassertemperaturen, die durch den Klimawandel verursacht werden. Die Erwärmung führt zur sogenannten Korallenbleiche: Korallen stoßen dabei die symbiotischen Algen aus, die ihnen Nahrung und ihre charakteristische Farbe geben. Ohne diese Algen sterben die Korallen in kurzer Zeit ab.
Folgen für das Ökosystem und den Tourismus
Das Korallensterben hat weitreichende Folgen:
Ökologische Schäden: Viele Fischarten und andere Meeresbewohner verlieren ihren Lebensraum.
Tourismus: Das Riff zieht jährlich Millionen von Besuchern an, die Einnahmen für die Region generieren. Sein Zerfall bedroht diese wichtige Einnahmequelle.
Notwendige Maßnahmen
Um das Great Barrier Reef zu retten, fordern Experten drastische Maßnahmen:
Klimaschutz: Drastische Reduzierung von CO₂-Emissionen und die Einhaltung internationaler Klimaziele sind unerlässlich.
Lokaler Schutz: Einschränkungen bei der Schifffahrt, Fischerei und anderen schädlichen Aktivitäten im Riffgebiet.
Forschung und Innovation: Investitionen in Technologien, die Korallen widerstandsfähiger gegen steigende Temperaturen machen.
Fazit: Ein Wettlauf gegen die Zeit
Das Great Barrier Reef steht vor einer existenziellen Bedrohung. Ohne sofortiges Handeln droht eines der größten Naturwunder der Welt unwiederbringlich verloren zu gehen. Der Schutz des Riffs erfordert globales Engagement, um den Klimawandel zu bekämpfen und die einzigartige Biodiversität dieses Lebensraums zu bewahren.