Die Zahl der überschuldeten Menschen in Deutschland ist laut der Wirtschafts-Auskunftei Creditreform auf ein historisches Tief gesunken. Aktuell gelten 5,56 Millionen Menschen als überschuldet – das sind 94.000 weniger als im Vorjahr. Trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen und globaler Unsicherheiten sparen die Deutschen mehr denn je. Doch warum ist das so, und wie können Verbraucher Überschuldung vermeiden?
Warum sinkt die Zahl der Überschuldeten?
Creditreform nennt mehrere Gründe für den Rückgang:
Zukunftsängste: Angesichts globaler Krisen wie dem Ukraine-Krieg, steigender Energiepreise und politischer Unsicherheiten nach den Wahlen in den USA haben viele Deutsche Angst vor der Zukunft. Diese Unsicherheiten führen dazu, dass Verbraucher ihr Geld bewusster ausgeben und größere Anschaffungen oder Kredite aufschieben.
Inflation als Bremse: Während die Inflation die Kaufkraft schmälert, zwingt sie viele Haushalte dazu, sparsamer zu leben. Dadurch sinkt das Risiko, durch unnötige Konsumkredite in die Schuldenfalle zu geraten.
Staatliche Hilfsmaßnahmen: Unterstützungsprogramme während der Pandemie, wie Kurzarbeit oder Energiekostenzuschüsse, haben vielen Haushalten geholfen, finanziell stabil zu bleiben.
Wie können Verbraucher Überschuldung vermeiden?
Auch wenn die Zahlen erfreulich sind, bleibt die Gefahr der Überschuldung bestehen. Verbraucher können jedoch mit ein paar einfachen Maßnahmen ihre Finanzen besser kontrollieren:
Budgetplanung: Regelmäßige Überprüfung der Einnahmen und Ausgaben hilft, finanzielle Engpässe frühzeitig zu erkennen.
Verzicht auf unnötige Kredite: Wer größere Anschaffungen plant, sollte nach Möglichkeit auf Ersparnisse zurückgreifen, anstatt Kredite aufzunehmen.
Rücklagen bilden: Ein finanzielles Polster für unvorhergesehene Ausgaben wie Reparaturen oder plötzliche Einkommensverluste ist entscheidend.
Vorsicht bei Konsumverführungen: Besonders in Zeiten hoher Rabatte oder Sonderangebote sollten Verbraucher bewusst entscheiden, ob sie etwas wirklich benötigen.
Blick in die Zukunft
Trotz der aktuellen Entwicklung bleibt die wirtschaftliche Lage angespannt. Steigende Zinsen könnten es künftig schwieriger machen, Kredite zu bedienen. Gleichzeitig könnten weiter steigende Lebenshaltungskosten Haushalte stärker belasten.
Fazit: Die sinkende Zahl der überschuldeten Menschen in Deutschland zeigt, dass viele Verbraucher in Krisenzeiten vorsichtiger mit ihrem Geld umgehen. Wer diesen Trend beibehalten möchte, sollte weiterhin auf eine bewusste Haushaltsführung und den Aufbau finanzieller Reserven achten. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit ist Vorsicht besser als Nachsicht.