Der Klimawandel hat in den letzten Jahren spürbare Auswirkungen auf den Schneefall in Europa gezeigt. Besonders in den Alpen, aber auch in anderen europäischen Gebirgsregionen, beobachten Wissenschaftler eine deutliche Veränderung in Menge, Dauer und Verteilung des Schnees.
Rückgang der Schneemenge
In vielen Regionen Europas hat die Schneemenge deutlich abgenommen. Besonders in tieferen Lagen schneit es immer seltener, da die Durchschnittstemperaturen ansteigen. Stattdessen kommt es häufiger zu Regen, was die Schneedecke reduziert. Laut einer Studie des Europäischen Klimawandeldienstes ist die durchschnittliche Schneedecke in den Alpen in den letzten 50 Jahren um rund 25 % zurückgegangen.
Verkürzte Schneesaison
Die Dauer der Schneesaison hat sich ebenfalls verkürzt. In den letzten Jahrzehnten beginnt die Schneesaison oft später und endet früher. Gebiete unterhalb von 1.500 Metern Höhe sind besonders betroffen. Dies hat weitreichende Folgen, etwa für den Wintersport und die Wasserressourcen, die stark von der Schneeschmelze abhängen.
Veränderungen in der Schneeverteilung
Während in tieferen Lagen weniger Schnee fällt, steigt die Schneemenge in höheren Lagen mancherorts sogar an. Das liegt daran, dass die höheren Temperaturen mehr Feuchtigkeit in die Atmosphäre bringen, die in großen Höhen bei kalten Temperaturen zu intensiverem Schneefall führen kann. Dennoch ist dieser Effekt nicht ausreichend, um den Rückgang in tieferen Regionen auszugleichen.
Extremereignisse nehmen zu
Der Klimawandel führt auch zu extremeren Wetterbedingungen. Heftige Schneefälle, sogenannte Starkschneeereignisse, treten seltener auf, sind aber oft intensiver. Diese plötzlichen Schneemassen stellen ein Risiko für Infrastruktur, Verkehr und die Sicherheit von Menschen dar.
Auswirkungen auf Umwelt und Wirtschaft
Der Rückgang des Schneefalls hat weitreichende Folgen:
Wintersportindustrie: Viele Skigebiete in Europa kämpfen mit sinkenden Einnahmen und investieren in künstliche Beschneiung, die jedoch teuer und ressourcenintensiv ist.
Wasserversorgung: Die Schneeschmelze ist eine wichtige Wasserquelle für Flüsse und Seen. Weniger Schnee bedeutet weniger Schmelzwasser, was in heißen Sommern zu Wasserknappheit führen kann.
Ökosysteme: Pflanzen und Tiere, die an schneereiche Bedingungen angepasst sind, müssen sich an veränderte Lebensräume anpassen oder sind vom Aussterben bedroht.
Ausblick und Handlungsbedarf
Die Auswirkungen des Klimawandels auf den Schneefall in Europa werden in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter zunehmen. Wissenschaftler betonen, dass dringend Maßnahmen ergriffen werden müssen, um den globalen Temperaturanstieg zu begrenzen. Gleichzeitig sind Anpassungsstrategien notwendig, um mit den Folgen wie weniger Schnee und veränderten Wasserressourcen umzugehen.
Der Klimawandel zeigt, wie eng Natur, Wirtschaft und Lebensweise miteinander verbunden sind und wie wichtig es ist, nachhaltige Lösungen zu entwickeln.