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Beiträge steigen: So klappt der Wechsel der Krankenkasse – Worauf Sie achten sollten

blickpixel (CC0), Pixabay

Gesetzlich Krankenversicherte müssen sich 2025 auf höhere Kosten einstellen. Prognosen zufolge wird der durchschnittliche Zusatzbeitrag der Krankenkassen um 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent steigen – ein Rekordwert. Für viele Versicherte kann daher ein Wechsel zu einer günstigeren Kasse finanziell sinnvoll sein. Doch worauf kommt es beim Wechsel an, und wie viel kann man tatsächlich sparen? Ein Überblick über die wichtigsten Punkte.

Steigende Beiträge: Was ist zu erwarten?

Experten des Schätzerkreises gehen davon aus, dass der Zusatzbeitrag im Schnitt um 0,8 Prozentpunkte steigt. Zusammen mit dem regulären Beitragssatz von 14,6 Prozent ergibt sich für 2025 ein Gesamtbeitrag von 17,1 Prozent des Bruttolohns. Arbeitnehmer und Arbeitgeber teilen sich die Kosten weiterhin, was bedeutet, dass die finanzielle Belastung für beide steigt. Die genauen Beitragssätze geben die Krankenkassen in der Regel gegen Jahresende bekannt.

Wie erfahren Versicherte von einer Beitragserhöhung?

Krankenkassen sind verpflichtet, ihre Mitglieder schriftlich über eine Beitragserhöhung zu informieren. Diese Informationspflicht wurde Mitte 2023 wieder eingeführt und gibt den Versicherten die Möglichkeit, rechtzeitig zu reagieren.

Kassenwechsel: Das sollten Sie wissen
1. Mindestbindungsfrist und Sonderkündigungsrecht

Versicherte müssen in der Regel mindestens ein Jahr bei ihrer Krankenkasse bleiben, bevor sie wechseln können. Bei einer Beitragserhöhung greift jedoch ein Sonderkündigungsrecht, das einen Wechsel unabhängig von der bisherigen Mitgliedsdauer ermöglicht.
2. Kündigungsfristen

Eine Kündigung wird zum Ende des laufenden Monats wirksam und die Mitgliedschaft in der neuen Kasse beginnt zwei Monate später. Beispiel: Wer im Januar kündigt, kann ab dem 1. April bei einer neuen Krankenkasse versichert sein.

Wie viel kann ein Kassenwechsel sparen?

Die Ersparnis hängt vom Beitragssatz der neuen Kasse und vom Bruttogehalt ab. Eine Beispielrechnung:

Monatliches Bruttogehalt: 4.000 Euro
Aktueller Beitragssatz: 16,8 %
Neuer Beitragssatz: 15,5 %
Ersparnis pro Monat: 52 Euro (davon 26 Euro für den Arbeitnehmer, 26 Euro für den Arbeitgeber).

Über ein Jahr hinweg summiert sich das auf über 300 Euro für den Versicherten.

Praktische Tipps für den Wechsel
1. Anmeldung bei der neuen Kasse

Der Wechsel ist unkompliziert: Versicherte müssen sich lediglich bei der neuen Kasse anmelden. Diese übernimmt die Ummeldung bei der bisherigen Kasse.
2. Arbeitgeber informieren

Obwohl der Arbeitgeber automatisch über den Wechsel informiert wird, empfehlen Verbraucherschützer, den Wechsel zusätzlich persönlich mitzuteilen, um mögliche Verzögerungen zu vermeiden.
3. Leistungen prüfen

Neben dem Beitragssatz sollten Versicherte auch auf Zusatzleistungen achten, wie:

Familienfreundliche Angebote
Kostenübernahme für alternative Heilmethoden oder Zahnreinigung
Erreichbarkeit und Kundenservice

Wann ist ein Beitragssatzwechsel möglich?

Krankenkassen können ihre Beitragssätze jederzeit anpassen – auch während des Jahres. Solche Änderungen sind jedoch selten und erfordern ebenfalls eine schriftliche Mitteilung.
Zusatzbeitrag: Was steckt dahinter?

Der Zusatzbeitrag wird von den Krankenkassen individuell festgelegt und kommt zum allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent hinzu. Er ist somit der entscheidende Faktor für die Unterschiede zwischen den Kassen.

Wer kann die Krankenkasse wechseln?

Alle gesetzlich Versicherten haben das Recht, ihre Kasse frei zu wählen – unabhängig von Alter, Einkommen oder Gesundheitszustand. Der sogenannte Kontrahierungszwang verpflichtet die Kassen, alle berechtigten Versicherten aufzunehmen.

Ein Wechsel der Krankenkasse kann sich also durchaus lohnen, gerade wenn die Beiträge steigen. Doch bevor man sich entscheidet, sollte man nicht nur den Preis, sondern auch die individuellen Bedürfnisse und Leistungen im Blick behalten. Ein gut überlegter Wechsel kann nicht nur Kosten sparen, sondern auch zu einem besseren Versicherungserlebnis führen.

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