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Donald Trump und Bitcoin: Vom Skeptiker zum Krypto-Verfechter

MIH83 (CC0), Pixabay

Donald Trump, der frühere US-Präsident, hat in einer bemerkenswerten Kehrtwende seine Unterstützung für Bitcoin entdeckt und sich im Wahlkampf als „Bitcoin-Präsident“ inszeniert. Nach seinem Wahlsieg erreichte der Bitcoin-Kurs prompt ein neues Rekordhoch von über 75.000 Dollar. Doch die Frage bleibt: Wird Trump seine ambitionierten Krypto-Versprechen tatsächlich einlösen?

Von der Skepsis zur Bitcoin-Begeisterung

Trump galt während seiner ersten Amtszeit als scharfer Kritiker von Kryptowährungen, die er 2019 noch als „Betrug“ bezeichnete. Doch inzwischen zeigt er sich als starker Befürworter und erklärte öffentlich, er werde „der Pro-Innovations- und Pro-Bitcoin-Präsident sein, den Amerika braucht“. Im Wahlkampf versprach Trump, eine nationale Bitcoin-Reserve aufzubauen – ein Plan, der auch bei der krypto-affinen Senatorin Cynthia Lummis Unterstützung findet. Lummis hat bereits einen Gesetzesentwurf vorbereitet, der den Kauf von rund einer Million Bitcoin vorsieht, was etwa fünf Prozent aller existierenden Bitcoins entspricht.

Angriff auf die SEC und kryptofreundliche Politik

Ein weiterer Punkt in Trumps Wahlkampagne war sein Versprechen, Gary Gensler, den Chef der US-Börsenaufsicht SEC, zu entlassen. Gensler gilt in der Branche als kryptofeindlich, da die SEC digitale Währungen stark reguliert und lange zögerte, den ersten Bitcoin-ETF zuzulassen. Unter Trump hoffen viele Krypto-Enthusiasten daher auf eine Lockerung der Regulierung und auf weiter steigende Bitcoin-Kurse. Doch Krypto-Analyst Timo Emden warnt davor, zu hohe Erwartungen zu hegen: „Trump sollte nicht als Freifahrtschein für unaufhaltsam steigende Kurse interpretiert werden.“

Nationale Bitcoin-Reserve: Ein sinnvolles Konzept?

Sollte Trump tatsächlich eine nationale Bitcoin-Reserve aufbauen, könnte das den Bitcoin-Kurs weiter antreiben. Der Kauf von Bitcoin durch den amerikanischen Staat würde die Nachfrage erhöhen und damit voraussichtlich den Kurs steigen lassen. Die Idee dahinter ist, Bitcoin als Sicherheitsanker gegen Inflation und wirtschaftliche Schwankungen ähnlich wie eine Goldreserve zu nutzen. Ziel wäre es auch, die Staatsschulden langfristig zu reduzieren, wenn der Bitcoin an Wert gewinnt.

Doch Finanzexperten bezweifeln die Eignung von Bitcoin als Sicherheitsanker. „Bitcoin ist nicht wertstabil und in den meisten Ländern kein offizielles Tauschmittel“, betonte Moritz Kraemer, Chefvolkswirt der LBBW. Er warnt davor, Kryptowährungen mit traditionell stabilen Anlageformen wie Gold zu vergleichen, da der Bitcoin-Kurs seit jeher hohen Schwankungen unterliegt.

Bitcoin bleibt ein volatiler Wertspeicher

Ein Blick auf die Kursentwicklung zeigt die Volatilität des Bitcoin. Im vergangenen Jahr schwankte der Kurs erheblich: Von rund 35.000 Dollar stieg er zwischenzeitlich auf 65.000 Dollar, um anschließend wieder auf etwa 50.000 Dollar zu fallen. Politische und finanzwirtschaftliche Ereignisse beeinflussen den Bitcoin-Kurs heute genauso stark wie die traditionellen Märkte. Der Ukraine-Krieg und Entscheidungen der US-Notenbank Fed sind nur zwei Beispiele, wie äußere Einflüsse die Kryptowährung stark bewegen.

Trumps eigene Krypto-Initiativen

Neben seinen öffentlichen Statements hat Trump inzwischen selbst den Schritt ins Krypto-Geschäft gewagt. Zusammen mit seinen Söhnen gründete er das Unternehmen „World Liberty Financial“ und brachte den Token „WLFI“ auf den Markt. Das Projekt soll die Freiheitswerte Amerikas betonen, stößt jedoch bisher nur auf verhaltenes Interesse.

Fazit: Ein langfristiges Engagement in Frage?

Ob Trump nach seiner Wahl tatsächlich eine langfristige kryptofreundliche Politik verfolgen wird, bleibt abzuwarten. Seine Begeisterung für Bitcoin könnte sowohl strategisch als auch wahlkampftaktisch motiviert sein. Investoren und Bitcoin-Anhänger sollten daher mit Vorsicht auf Trumps Krypto-Versprechen reagieren und sich bewusst machen, dass auch politisches Kalkül eine Rolle spielen könnte.

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