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WHO schlägt Alarm: Cyberangriffe auf Krankenhäuser gefährden weltweit Menschenleben

padrinan (CC0), Pixabay

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und rund 50 Länder haben eindringlich vor einer Zunahme von Cyberangriffen auf Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen mit Erpressungssoftware gewarnt. Solche Angriffe könnten „eine Frage von Leben und Tod“ sein, betonte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus gestern bei einer von den USA einberufenen Sitzung des UNO-Sicherheitsrats.

„Erhebungen haben gezeigt, dass Angriffe auf den Gesundheitssektor sowohl in Ausmaß als auch in Häufigkeit zugenommen haben“, erklärte Tedros. Er unterstrich die kritische Bedeutung einer internationalen Zusammenarbeit, um dieser wachsenden Bedrohung effektiv begegnen zu können. „Cyberkriminalität stellt eine ernsthafte Bedrohung für die internationale Sicherheit dar“, fügte er hinzu und appellierte an die Mitgliedstaaten, gemeinsam Lösungen zu entwickeln.

Kritik an Ländern, die Cyberkriminelle dulden

In einer von über 50 Staaten unterzeichneten gemeinsamen Erklärung wurde die Warnung der WHO bekräftigt. Das Schreiben verurteilt zudem jene Länder, die es den Verantwortlichen für solche Angriffe „wissentlich“ erlauben, von ihrem Gebiet aus zu operieren. „Einige Staaten – vor allem Russland – erlauben es Erpressungssoftware-Akteuren weiterhin, ungestraft von ihrem Territorium aus zu agieren“, heißt es in der Erklärung. Auch Frankreich und Südkorea äußerten in diesem Zusammenhang Bedenken hinsichtlich Nordkorea.

Diese Länder wurden aufgefordert, ihre Verantwortung wahrzunehmen und gegen Cyberkriminalität auf ihrem Boden vorzugehen. „Die Sicherheit unserer Gesundheitssysteme hängt von der kollektiven Entschlossenheit ab, diese kriminellen Aktivitäten zu unterbinden“, sagte ein Vertreter der französischen Delegation.

Russland weist Vorwürfe zurück

Russland wies die Anschuldigungen zurück und erklärte, der UNO-Sicherheitsrat sei nicht das geeignete Forum, um sich mit Cyberkriminalität zu befassen. Ein Sprecher betonte, dass solche Themen besser in spezialisierten Gremien diskutiert werden sollten. Dennoch wächst der internationale Druck auf Länder, die verdächtigt werden, Cyberkriminelle zu tolerieren oder sogar zu unterstützen.

Gefahr für Patienten weltweit

Cyberangriffe auf Krankenhäuser können verheerende Folgen haben: Von der Lahmlegung lebenswichtiger Systeme bis hin zur Kompromittierung sensibler Patientendaten. In einigen Fällen mussten Operationen verschoben oder Notaufnahmen geschlossen werden. Die WHO warnt, dass ohne entschlossenes Handeln die Sicherheit von Patienten weltweit gefährdet ist.

„Es ist unerlässlich, dass wir unsere Gesundheitseinrichtungen schützen und sicherstellen, dass sie ungestört arbeiten können“, mahnte Tedros. „Die internationale Gemeinschaft muss zusammenstehen und klare Signale senden, dass solche Angriffe nicht toleriert werden.“

Die Sitzung des UNO-Sicherheitsrats unterstreicht die Dringlichkeit des Themas und könnte den Anstoß für verstärkte internationale Bemühungen gegen Cyberkriminalität im Gesundheitssektor geben.

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