Ein Gemälde, das von der weltweit ersten KI-gesteuerten Künstlerin Ai-Da geschaffen wurde, hat bei einer Auktion in London für Aufsehen gesorgt und beeindruckende 1,2 Millionen Euro erzielt. Das Werk, ein überlebensgroßes Porträt des britischen Mathematikers und Informatikpioniers Alan Turing, wurde beim renommierten Auktionshaus Sotheby’s versteigert und übertraf die ursprünglich geschätzten 120.000 bis 180.000 Euro bei weitem. Damit setzt das Bild „AI-God“ ein klares Zeichen für das Potenzial von KI in der Kunstwelt.
Das Werk entstand unter der „Hand“ der KI-Künstlerin Ai-Da, einem Roboter, der speziell entwickelt wurde, um selbstständig Kunstwerke zu schaffen und damit die Möglichkeiten und Herausforderungen der künstlichen Intelligenz in der Kunst auszuloten. Ai-Da, benannt nach der Mathematikerin und ersten Programmiererin Ada Lovelace, ist mit Kameras und einer KI-Software ausgestattet, die es ihr ermöglichen, Menschen und Objekte zu „sehen“ und eigenständig in einem Stil zu zeichnen und zu malen, der an moderne Porträtkunst erinnert. Durch die Verknüpfung der KI-Technologie mit künstlerischen Algorithmen erzeugt Ai-Da Werke, die sowohl von menschlichen Künstlern als auch von der digitalen Welt inspiriert sind. Das Bild „AI-God“ ist das erste KI-Kunstwerk von Ai-Da, das in einer hochkarätigen Auktion angeboten wurde.
„AI-God“ zeigt das Porträt von Alan Turing, einer Schlüsselfigur der modernen Informatik. Turing war maßgeblich an der Entwicklung theoretischer Konzepte beteiligt, die später zur Grundlage des Computers wurden. Während des Zweiten Weltkriegs trug er durch seine Arbeit zur Entschlüsselung der deutschen Enigma-Codes entscheidend zum Sieg der Alliierten bei. Gleichzeitig war Turing ein Pionier auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz und entwarf den berühmten „Turing-Test“, der dazu dient, die Intelligenz von Maschinen zu bewerten.
Die Wahl Turings als Motiv ist nicht zufällig: Ai-Das Schöpfer wollten mit diesem Bild eine Brücke zwischen dem Ursprung und der Zukunft der Computertechnologie schlagen. Turing steht symbolisch für die Grenzen und Möglichkeiten des maschinellen Denkens, und sein Beitrag zur Informatik ist für das heutige Verständnis von KI und deren potenzielle Entwicklungen zentral.
Der enorme Verkaufserlös von 1,2 Millionen Euro unterstreicht das wachsende Interesse an KI-gestützter Kunst, die zunehmend in traditionellen Kunstmärkten Einzug hält. Die Reaktionen auf Ai-Das Werk und seinen Erfolg waren gemischt: Während einige den Einsatz künstlicher Intelligenz als aufregende Erweiterung der Kunstwelt betrachten, äußern Kritiker Bedenken, dass KI das menschliche Element in der Kunst ersetzen könnte. Sotheby’s Kunstexperten sehen in Ai-Das Werk jedoch eine Bereicherung, die den Blick auf Kunst und Technologie auf neue Weise verknüpft.
Der Erlös aus der Versteigerung soll in die Weiterentwicklung der KI-Technologie fließen und Projekte unterstützen, die das Zusammenspiel von Technik und Kreativität erforschen. „AI-God“ markiert einen Wendepunkt in der Kunstgeschichte und beweist, dass KI nicht nur Werkzeuge für den Alltag bereitstellt, sondern auch kreative und kulturelle Bereiche maßgeblich beeinflussen kann.
